Nebenkostenprivileg – was ist das ?

Nebenkostenprivileg – was ist das ?

#TV #Antenne
Grafik: Moritz Hamann / GFFB

Am 1. August 2021 wurde von der Bundesregierung ein Gesetz zu den TV-Kabelgebühren verabschiedet. Diese dürfen von Vermieterseite nicht mehr über die Betriebs- oder Nebenkosten abgerechnet werden. Damit endet auch die vermieterseitige Bereitstellung des Kabelfernsehens. Nun müssen sich Mieter*innen entscheiden, auf welchem Weg sie in Zukunft ihren TV-Empfang realisieren möchten.

Bis zum 30. Juni 2024 lief die Übergangsfrist für die Vermieter*innen, bevor das „Gesetz zur Abschaffung des Nebenkostenprivilegs“ am 1. Juli 2024 endgültig in Kraft trat. Ab nun dürfen alle Mieter*innen die Art ihres Fernsehempfangs frei wählen. Um weiterhin fernzusehen, stehen für vier verschiedene Optionen zur Verfügung.

Möglichkeit 1: Kabelanschluss behalten

Man hält seinem alten Kabel-TV-Anbieter die Treue. Das können Vodafone, Pyur, O2, eazy, NetColone, Net Aachen, htp. oder MDCC sein. Mit diesen Anbietern vereinbart man einen Einzelnutzervertrag. Vodafone räumt den Mieter*innen eine Karenzzeit von 2 Monaten ein, bis es zur Abschaltung des TV-Empfang kommt.

Möglichkeit 2: Satellit:

Man empfängt über einen Satelliten und/oder Satelliten-Receiver seine TV-Programme, die einen kostengünstigen Weg darstellen. Um alle deutschsprachigen Sender zu empfangen, sollte der Satellit auf einen Sender-Satellit ausgerichtet werden müssen. Zum Beispiel den Astra-Satelliten.

Vorab sollte geprüft werden, ob die Vermieterseite diese Möglichkeit zulässt und welcher Anbieter vorhanden ist. Manche Hausbesitzer*innen verteilen diese Satellitensignale auch über einen Satelliten für alle (eine sogenannte Kopfstation), worüber dann Kabelanschlüsse (sogenannte Koaxialkabel) direkt in die Wohnungen geleitet werden. In diesem Fall wird lediglich noch ein Satelliten-Receiver benötigt. Diesen schließt man dann ähnlich wie bei Möglichkeit 1 an.

Möglichkeit 3: IPTV Streaming (Internetprotokoll-Fernsehen)

Man schließt über einen Internetanbieter seiner Wahl einen Vertrag für IPTV (Internetprotokoll-Fernsehen) ab. Mit diesen sogenannten Streaming-Diensten ist es möglich, Fernsehprogramme zu empfangen. Hierfür eignen sich Dienste wie Magenta TV, Giga TV oder Wai-Pu, um nur einige zu nennen.

Möglichkeit 4: DVB-T2 HD (via Antenne)

Zum Fernsehen via Antenne kauft man sich einen DVB-T2 HD Receiver, oder ein CI+ (Common Interface +) Modul von freenet. Anschließend wird dieses Modul am TV-Gerät in einen Common-Interface-Schacht (CI+) eingesteckt.
Bei einem externen DVB-T2 HD Receiver (z.B. von freenet) befindet sich dieser Schacht allerdings nicht und wird auch nicht benötigt, da in dem Fall bereits eine freenet ID (Identifikationsnummer) am Gerät vorhanden ist. Leichter gesagt: Dieser Receiver ist bereits mit dieser Funktion ausgestattet.

All dies entspricht dem sogenannten Antennenfernsehen über freenet. Um das Gerät freizuschalten, muss ein 11-stelliger ID-Code von der Unterseite des Receivers online über freenet eingegeben werden. Diesen Vorgang nennt man Irdeto-Verschlüsselung.
Wenn man hierfür ein bis drei Gratismonate hat, kann man einen Bezahlvorgang auszuwählen, der entweder über eine Guthaben-Karte für 12 Monate (z.Zt. 99€), oder einem SEPA-Lastschriftverfahren eingerichtet werden kann.

Hinweis zum SEPA Lastschriftverfahren

Hierzu müssen Sie ein Kundenkonto bei freenet anlegen. Außerdem benötigen Sie zusätzlich eine Internetverbindung, um das Konto zu registrieren. Dabei entfällt dann die Guthaben-Karte und das wiederholte Aufladen dieser.

Schließlich wird noch für das Antennenfernsehen eine Zimmerantenne benötigt – am besten noch mit einer Empfangsverstärkung – damit man die Öffentlich-Rechtlichen sowie die privaten TV-Programme sehen kann. Denn ohne die Anmeldung bzw. Aktivierung bekommt man nur die Öffentlich Rechtlichen Programme, wie ARD, oder ZDF etc. zu sehen.

Freischalten ohne Internet – übers Telefon:

  • Ein Anruf bei der freenet TV Service-Hotline reicht aus.
  • Der Kundendienstmitarbeiter benötigt den Guthaben-Code und die „freenet TV ID“.
  • Unter der oben angegebenen Telefonnummer können dann die Daten auch einem Computerassistenten über die Telefontastatur durchgegeben werden.

Autor: Gsh

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