Mobilitätshilfen im öffentlichen Personennahverkehr und Fahr-und Begleitdienste

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Ältere Menschen und Personen mit dauerhaften oder auch nur vorübergehenden Mobilitätseinschränkungen, haben durch gewisse Handicaps unter Umständen Probleme eigenständig im öffentlichen Raum mobil sein zu können. Daher bieten in Frankfurt die Verkehrsbetriebe, Wohlfahrtsverbände und die Stadt selbst, verschiedene, oft kostenlose Mobilitätshilfen an.

Mobilitätstraining als Mobilitätshilfe

Tipps zum richtigen Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es beim sogenannten „Mobilitätstraining (PDF-Download, 1.22 MB) des RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund). Das Angebot gilt für alle ab 60 Jahren und ist kostenlos. Das Training findet in der Regel in einem ausschließlich für das Training bereitgestellten Frankfurter Linienbus statt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass auf Wunsch ein Servicemitarbeiter des RMV zu ihnen kommt und eine geeignete Örtlichkeit für das Training mit ihnen auswählt. Fahrtkosten zum Trainingsort werden vom RMV übernommen. Ansprechpartnerin für diesen Service ist Frau Seegmüller, Kontakt: E-Mail: g.seegmueller@traffiQ.de oder telefonisch über 069/ 212-25113). 

Während dieses Trainings werden den Teilnehmer*innen unter anderem Hinweise gegeben, um Unfälle, wie beispielsweise Stürze beim Ein- und Aussteigen oder während der Fahrt, zu vermeiden. Erklärt wird selbstverständlich auch welchen Verwendungszweck die verschiedenen Bedientasten in den Beförderungsmitteln des ÖPNV haben. Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, wird ein spezielles Rollator-Training angeboten. In diesem Training wird der richtige Umgang mit dem Rollator geübt. Auf Wunsch kann ein Gehwagen zum Ausprobieren bereitgestellt werden. Kontakt rund um die Uhr über das Servicetelefon des RMV unter 069/ 24 24 80 24.

Weitere kostenlose Trainingskurse bietet „traffiQ“, ein Regionalunternehmen des Frankfurter ÖPNV an. Es handelt sich um zwei Trainingskurse, die jeweils in Gruppen stattfinden. Der Kurs „Mobilitätstraining im Bus“ ist ab acht Teilnehmer*innen und der Kurs „Training zum RMV-Fahrkartenautomaten“, ab fünf Teilnehmer*innen. Inhalte der Kurse sind die Vermittlung der sicheren Nutzung von Bus und Bahn und die korrekte Bedienung von Fahrkartenautomaten. Hierzu gehört auch die Erläuterung der unterschiedlichen Fahrkarten und wie sie erworben werden können. Beide Veranstaltungen dauern etwa 45 Minuten.

Fahr- und Begleitdienste für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Fahr- und Begleitdienste der öffentlichen Verkehrsbetriebe

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Um älteren Menschen oder Personen mit Mobilitätseinschränkungen eine eigenständige Mobilität im öffentlichen Raum zu ermöglichen, bietet die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, kurz VGF, einen Fahrgast-Begleitservice an. Der Service ist kostenlos und der VGF-Kunde zahlt nur für seine Fahrkarte. Hilfsbedürftigen Fahrgästen wird für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aktive Hilfe durch Servicemitarbeiter*innen angeboten. Der Service kann montags bis freitags von 7.00 bis 21.00 Uhr und samstags von 10.00 bis 17.30 Uhr in Anspruch genommen werden. Auf Wunsch holt der Begleitservice die betreffende Person zu einem vereinbarten Termin ab und begleitet sie auch zurück. Nähere Informationen zum Begleitservice sind HIER abrufbar (PDF-Download, 353 KB). Einen Wunschtermin kann man werktags von 8.00 bis 15.00 Uhr beim RMV Kundenservice unter Tel: 069/ 213 231 88 vereinbaren. Details zur Bestellung des Begleitdienstes, erhalten sie in einer Broschüre des VGF, mit einem Klick HIER

Fahr- und Begleitdienste von Wohlfahrtsverbänden

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet für Personen mit Mobilitätseinschränkungen einen Fahrdienst an. Hierbei ist es egal, ob es sich um einen Arztbesuch, den Besuch einer Kur-, Erholungs- oder Rehabilitationseinrichtung oder ein Treffen mit Freunden und Verwandten handelt. Über die Möglichkeiten der Kostenübernahme (z. B. durch Sozialamt, Krankenkasse oder Pflegeversicherung) können sich die Nutzer des Fahrdienstes bei den unterschiedlich organisierten DRK-Diensten der Kreisverbände des DRK informieren. In bestimmten Fällen werden die Kosten für eine begrenzte Anzahl von Fahrten übernommen.

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Auch der Fahrdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) stellt Fahrzeuge mit entsprechend geschultem Personal zur Verfügung. Hilfsbedürftige, die den Fahrdienst in Anspruch nehmen, werden zu Hause abgeholt und wieder sicher nach Hause gebracht. Auf Wunsch wird man bei Besorgungen und Einkäufen, Arztterminen, Theaterbesuchen oder beim Besuch von Freunden begleitet. Um einen ASB in ihrer Nähe zu finden, klicken sie bitte HIER. Die Regelungen zur Kostenübernahme sind regional unterschiedlich.

Beim Malteser Hilfsdienst können sie online mit einem Klick HIER, einen Fahrdienst in ihrer Nähe und die entsprechenden Kontaktdaten ermitteln.

Ob und inwieweit weitere Wohlfahrtsverbände, wie der Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt oder das Diakonische Werk, in Frankfurt aktuell auch Fahrdienste anbieten, kann sicherlich angefragt werden.

Mobilitätshilfen der Stadt Frankfurt in Sonderfällen

Menschen mit Hauptwohnsitz in Frankfurt und einem Schwerbehindertenausweis mit dem sogenannten Merkzeichen aG (außergewöhnliche Gehbehinderung) können auf Antrag auch den Beförderungsdienst der Stadt Frankfurt in Anspruch nehmen. Die zuständige Stelle ist über die Hotline Tel: 069/ 212 704 71 zu erreichen. Als Beförderungsmittel sollten Personen, wenn diese noch selbstständig in ein Fahrzeug ein- und aussteigen können, ein Taxi wählen. Für Betroffene die sich nicht mehr eigenständig von ihrem Rollstuhl in ein Fahrzeug umsetzen können, wartet ein Spezialfahrzeug mit einem Hublift oder einer Rampe auf den Einsatz. Eine Kombination aus Spezialfahrzeug und Taxi ist auch wählbar. Die Fahrten des Beförderungsdienstes der Stadt kosten entweder anteilig ein Euro oder sind umsonst. Den Antrag für die Teilnahme an diesem Dienst ist HIER abrufbar (PDF-Download, 622 KB). Die Bestellungen sind rund um die Uhr unter Tel:  069/ 905 456 78 oder alternativ unter E-Mail: ddz@metropolis-service.de möglich.

Mobilitäts- und Alltagshilfen der GFFB gGmbH (Gemeinnütziger Frankfurter Frauenbund)

An dieser Stelle noch der Hinweis, dass auch die GFFB gGmbH in Frankfurt einen kostenfreien Begleit- und Einkaufsservice und zusätzlich einen Unterstützungsservice im Haushalt anbietet. Das Angebot richtet sich an Senioren und Seniorinnen ab dem 65. Lebensjahr und an Personen die dauerhaft oder vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Es umfasst, im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten, die Begleitung zu Arztterminen, Behördenbesuchen oder Spaziergängen und Hilfe bei der Erledigung von Einkäufen und Besorgungen. Auch Alleinerziehende die aufgrund einer besonderen Situation kurzfristig Unterstützung benötigen, können dieses Angebot nutzen. Die Service-Hotline ist von Montag bis Freitag zwischen 09:00 bis 16.00 Uhr unter Tel: 069/ 95 10 97 314 erreichbar.

Michael Baur (mba)

 

 

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