Frankfurts kleine Einkaufs-Perlen

Aussenfassade Shop
Foto von Rachel Claire

Abseits der großen Einkaufszentren gibt es in der Mainmetropole kleine Läden, die kaum jemand kennt. Mal schräg, mal bieder, immer außergewöhnlich und liebenswert. Von der Damenboutique für Herrn über das Comic-Geschäft bis hin zum Vespa-Restaurator – wir verraten, wo Einkaufen anders ist!

Die Shops:
Transnormal (Gutleutviertel)
Blanket Store (Altstadt)
X-tra-BooX (Altstadt)
Mainroller (Ostend)
World Shop (Gallus)
Musikhaus Bornheim (Nordend-Ost)
Atomax (Altstadt)
Wasserhäuschen Fein (Innenstadt)
Outflip (Bornheim)
Tia Emma (Innenstadt)
Ypsilon Buchladen (Nordend-Ost)
Noneon (Sachsenhausen)
designe, kleine! (Sachsenhausen)
Café Heimelig (Bockenheim)
No.2 Records (Sachsenhausen)

Auszeit vom Mann-Sein

Das „Transnormal“ im Gutleutviertel ist eine Damenboutique für den Herrn. Hier gibt es Angebote für Männer, die für ein paar Stunden aus ihrem Alltag gerne mal ausbrechen möchten.

Foto von cottonbro studio
Foto: cottonbro studio, Pexels

Wenn die Rollos hochgefahren sind, bleiben die Passant*innen immer wieder am kleinen Schaufenster am Baseler Platz 8 stehen. Drinnen haben sie viele Perücken, Dessous und High Heels entdeckt. Doch der Eindruck täuscht. Das „Transnormal“ ist keine gewöhnliche Boutique: Hier wird die männliche Identität an der Tür abgegeben, um für eine Weile die weibliche Seite auszuleben. Kurzzeitig mal in die Rolle des weiblichen Geschlechts zu schlüpfen, um dann wieder seinem „alltäglichen“ Leben nachzugehen, lautet hier die Devise. Generell ist ein Besuch in dem kleinen Geschäft nur nach vorheriger telefonischer Terminabsprache möglich. Von der Perücke bis zum Schuhwerk, die passenden Kleidungsstücke und Accessoires, dazu Schminktipps und ein wenig „feminine“ Gebärdenkunde, all das findet Mann im Laden von Manuela Mock. Natürlich darf die männliche Kundschaft auf Wunsch auch nach Ladenschluss als Frau durch die Nacht stöckeln. „Verabschieden Sie den männlichen Alltag und tauchen Sie ein ins unbeschwerte Leben, ihre weibliche Seite ist bei mir in den besten Händen“, heißt es dementsprechend einladend auf der eigenen Homepage.

Quelle: GFFB
Foto: GFFB

Ein Traumjob für die Ladeninhaberin

Vor 23 Jahren hatte die 61-jährige Wiesbadenerin die Boutique ganz in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs eröffnet. 16 Jahre später erlangte die großgewachsene Ladeninhaberin, deren wasserstoffblonde Haare gegen alle Mühen der Gravitation immer gen Sternenhimmel ragen, besondere Bekanntheit als Teilnehmerin der Dokumentation über Udo Lindenberg „Udo und ich – ganz mein Ding“. Reich mit „Transnormal“ wurde sie bisher nicht: „An manchen Tagen,“ so erklärt sie gegenüber dem Deutschlandfunk, „kommt eine Kund*in nach der anderen, manchmal gar keine“. Trotzdem sei es ihr absoluter Traumjob: Sie kann ihre Erfahrungen weitergeben. Wer neugierig geworden ist, bekommt HIER einen weiteren Einblick in den Laden und seine Kundschaft.

Kontakt:
Transnormal
www.transnormal.de
Baseler Platz 8
60329 Frankfurt am Main
Tel: 0175 4710888
E-Mail: info@transnormal.de
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. von 11.00 - 18.00 Uhr
Sa. von 11.00 - 16.00 Uhr
Mo. Ruhetag
Weitere interessante Quelle: faz

Jede Menge Decken entdecken

In dem elf Quadratmeter großen „Blanket Store“ gegenüber der Kleinmarkthalle in der Altstadt gibt es Babydecken, Kinderdecken, Kniedecken, Sofadecken, Picknickdecken und Bettüberwürfe – soweit das Auge reicht.

Stoffe
Foto: Mathias Reding, Pexels

Ob für gemütliche Winterabende oder lauschige Sommernächte auf dem Balkon, massig bunte Decken aus aller Welt gibt es bei Natalie Gray in der Hasengasse. Von beige bis buntkariert, ob kuschelweich oder etwas rauer, aus Bangladesch, England oder Kanada, in der Boutique „Blanket Store“, die so groß wie ein Schuhkarton ist, findet jede*r seine Lieblingsdecke. „Zu jedem Stück kann die Inhaberin Natalie Gray eine Geschichte erzählen“, berichtet das Magazin Prinz. Natalie Gray, die Kunst und Design studiert hat, bezieht die meist manufakturgewebten Stücke direkt von den Betrieben. Englische Picknickdecken aus Wachsbaumwolle und Schlafsäcke werden demnächst ebenso in dem Laden zu finden sein, verrät die Ladeninhaberin gegenüber dem Wohndesign-Magazin Dwell.

Von der Federtasche bis zum Teppich

Für ihre Kund*innen bietet Natalie Gray zusätzlich einen Onlineshop mit ausgewählten Artikeln an. Die dortigen Produkte sind größtenteils nach Material geordnet, und zwar nach dem überwiegenden Materialanteil. „Sie können sich in den einzelnen Kategorien die Produkte nach Aktualität anzeigen lassen, was natürlich gut ist für wiederkehrende Kunden“, heißt es dazu auf der eigenen Website weiter. Dort gehen die Preise bei erschwinglichen 14 Euro für eine hippe Federtasche aus gesteppter Baumwolle vom Pariser Label Petit Pan los und sind ihr Geld auch beim teuersten Stück für knapp 1.300 Euro wert. Letzteres ist ein Teppich-Traum in blau, lavendel und orange der finnischen Firma Finarte, designt von der japanischen Textildesignerin Eri Shimatsuka. Das digitale Stöbern ist mit einem tatsächlichen Besuch in dem schönen und atmosphärischen Store allerdings nicht zu vergleichen. Lieber vorbeischauen und den Stoff vor Ort fühlen.

Kontakt:
Blanket Store
www.blanketstore.de
Hasengasse 2
60311 Frankfurt am Main
Tel: 069 59771263
E-Mail: natalie@blanketstore.de
Öffnungszeiten:
Di. bis Sa. von 11:00 - 19:00 Uhr

Wie eine wundervolle Zeitreise

Der älteste Comic-Laden Deutschlands steht in der Frankfurter Altstadt. In der Berliner Straße feierte „X-tra-BooX“ im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Bestehen.
Foto: GFFB

Von Klassikern bis hin zu Mangas aus dem Bereich Fantasy, Romance, Mystery oder auch „Marvel“ und „Graphic Novels“ – im Comicladen von Volker Riedel sind alle möglichen Genres vertreten. Genauso ist das Publikum bunt gemischt, von Jung bis Alt. Auf drei Etagen und auf schmalen Bücherregalen hoch entlang einer Treppe sind die gezeichneten Objekte der Begierde verteilt. Der Besuch von „Simpsons“-Zeichner Bill Morrison für eine Signierstunde im Jahr 2005 war für den 77-jährigen Ladenbesitzer, ein unvergessenes Ereignis. Bis zur rund 200 Meter entfernten Kleinmarkthalle hätten die Fans gestanden. Daraufhin seien auch die anderen Simpsons-Zeichner, Phil Ortiz und Mike Rote, aus den USA gekommen.

seufz, grins und grübel

Comics
Foto: Erik Mclean, Pexels

Als die erste deutschsprachige Ausgabe der „Mickey Mouse“ am 29. August 1951 in den Handel kam, war es die erste vierfarbige Zeitschrift der bundesdeutschen Nachkriegszeit. Genauso ein Exemplar besitzt Riedel heute auch. Für das „Mickey Mouse Heft Nr. 1“ habe er zehn D-Mark bezahlt, verrät der Comic-Experte, der Jura und Lehramt studierte, der hessenschau. Wer das Originalheft von damals in gutem Zustand heute sein Eigen nennt, darf sich freuen. Rund 12.000 Euro soll es mittlerweile wert sein. Mit diesem Heft hielt eine völlig neue Verbform im Deutschen Einzug: Der sogenannte Inflektiv, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland„. Worte wie seufz, grins, stotter oder grübel wurden erschaffen. Der älteste Comic der Welt soll „The Katzenjammer Kids“, aus der Feder des in die USA immigrierten Deutschen Rudolph Dirks, sein. Das Werk erschien erstmals am 12. Dezember 1897 im American Humorist, einer Sonntagsbeilage des New York Journal. Wer möchte, kann Videos vom Ladeninneren auf facebook bestaunen.

Kontakt:
X-tra-BooX Comics & Geschenke GmbH
www.comicladenxtraboox.de
Berliner Str. 20
60311 Frankfurt am Main
Tel: 069 281883
E-Mail: info@comicladenxtraboox.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Mit. von 10:00 - 18:30 Uhr
Do. bis Sa. von 10:00 - 19:00 Uhr
Weitere interessante Quelle: t-online

Rundum-Kur für die Diva

Vor 14 Jahren öffnete „Mainroller“ erstmals seine Pforten. Ein kleiner feiner Laden im Stadtteil Ostend, mit dem ursprünglichen Gedanken, die Roller-Legende Vespa als Leihfahrzeuge auf die Straße zu bringen.

Foto: GFFB

Für viele Frankfurter*innen hat der italienische Kult-Roller Vespa, der im vergangenen Jahr seinen 75. Geburtstag feierte, einen nostalgischen Stellenwert und erinnert an die eigene Jugend oder an eine oft unbeschwerte Zeit im Leben. So verwundert es nicht, dass viele Roller-Fahrer*innen in Frankfurt und Umgebung ein immenses Interesse an der Werterhaltung ihrer geliebten Diva mit ihren unverwechselbar geformten Rundungen haben. Zum Glück gibt es den Laden „Mainroller“ im Frankfurter Osten, der Ansprechpartner in Sachen Reparatur, Tuning und Restauration alter und neuer Vespa ist. Hier stehen auch mit viel Detailliebe restaurierte Geräte aus den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern zum Verkauf. Mieten geht übrigens auch (Wochenende 99 Euro). Außerdem: Über Vespa-Reisen in die Toskana, nach Sardinien und Vietnam, berichtet das Stadtmagazin Prinz.

Grafik: GFFB

18 Millionen Exemplare weltweit

Wer möchte, kann gemäß der eigenen Homepage auch in Workshops (ab 199 Euro) unter fachmännischer Anleitung eigenhändig die Eingeweide seines Zweitaktmotors sezieren, säubern und anschließend wieder zusammenschrauben. Eine beliebte Rundum-Kur für die alte Dame mit ihrer berühmten Wespentaille. Rückblick: 1956 segnete Papst Pius XII. höchst persönlich das millionste Exemplar. „Der Heilige Vater pries das divine Gefährt in der Hoffnung, dass es für größere Geschwindigkeit zum Ruhme Gottes sorgen würde“, weiß Spiegel online zu berichten. Seitdem sollen über 18 Millionen Exemplare in alle Welt ausgeschwärmt sein – so viel etwa, wie das Bundesland Nordrhein-Westfalen heute Einwohner*innen zählt.

Kontakt:
Mainroller
www.mainroller.de
Ostparkstraße 25
60385 Frankfurt am Main
Tel: 069 48982803
E-Mail: info@mainroller.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 09:00 - 18:00 Uhr
Sa. von 09:00 - 14:00 Uhr

Shoppen aus zweiter Hand – Für Groß und Klein

Hereinspaziert: Im World Shop im Herzen vom Gallus finden sich gebrauchte Damen-, Kinder- und Herrenkleidung sowie Spielzeug zu Top-Preisen.
Foto: GFFB

Wer keine Lust auf Geschubse und Gedränge hat, sollte unbedingt mal in den World Shop der GFFB gGmbH reinschauen. Abseits der Einkaufspfade der hektischen Innenstadt ist der Laden in der Mainzer Landstraße ein ruhiges Paradies für alle Second-Hand-Fans und ein absoluter Geheim-Tipp, wenn man auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Geschenk ist. Die Regale und Kleiderständer in den hellen großzügigen Räumlichkeiten sind mit ihren handgefertigten Einzelstücken aus den hauseigenen Werkstätten und Projekten immer randvoll gefüllt. In der Holzwerkstatt zum Beispiel werden laut Angaben der GFFB-Homepage gespendete Güter des täglichen Bedarfs, insbesondere Kinderspielzeug und Kindermöbel aufgearbeitet und restauriert. Wenn nötig, werden Kleidungsstücke in der ebenso hauseigenen Nähwerkstatt repariert.

Grafik: GFFB

Spenden erwünscht

Produkte, die im Projekt FrauenSprache & Design entwickelt und produziert werden, ergänzen das Sortiment des gemeinnützigen World Shops. Das Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration finanziert. Während der Öffnungszeiten nimmt das Shop-Team gerne auch Sach- und Geldspenden entgegen. Die Sachspenden für die Kinder sollten gut erhalten oder neuwertig sein. Zudem freut sich das Team über alle Materialien (Holz, Stoff, Metall etc.), die gut weiterverarbeitet werden können. Die gespendeten Dinge werden gereinigt, aufbereitet und dann zu einem angemessenen Preis weiterverkauft. Übrigens: Ein Video zur Warenpräsentation im World Shop ist HIER abrufbar.

Kontakt:
World Shop
https://gffb-world-shop.business.site/
Mainzer Landstraße 349
60326 Frankfurt am Main
Tel: 069 951097240
E-Mail: worldshop@gffb.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 10:00 - 15:00 Uhr

Musikladen mit Akzent

Ein waschechter Niederbayer verkauft in seinem abenteuerlichen Second-Hand-Musikladen im Nordend-Ost eine riesige Auswahl an Vintage-Raritäten sowie neue und gebrauchte Instrumente. Eintauchen in eine andere Welt.

Foto: GFFB

Im „Musikhaus Bornheim“ hängt der Himmel nicht nur voller Geigen, sondern auch voller akustischer und elektrischer Gitarren. Zudem stapeln sich an den Wänden jede Menge Mandolinen, Ukulelen, Trompeten, Mundharmonikas, Verstärker und allerhand Zubehör bis an die Decke. Tonangebend und verantwortlich dafür ist der 81-jährige Ladeninhaber und Sammler Adi Uhl. Er ist gebürtiger Niederlindhartner aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Kurz gesagt ein Niederbayer. Und was macht ein Niederbayer in Frankfurt? Ganz einfach: Er kauft Musikinstrumente an, repariert, restauriert, poliert, verkauft. Natürlich kann er die meisten Instrumente selbst spielen. „Adi“ ist Kult, sagen die Kunden, zu denen auch die Country-Sänger Gunter Gabriel und Dave Dudley zählen“, berichtet das ferne Straubinger Tageblatt.

Grafik: GFFB

Bezahlt wird nur in bar

Ähnlich kultig wie sein Laden ist sein niederbayerischer Zungenschlag, den er nie aufgegeben hat und der für die Kundschaft unverzichtbar scheint. „Die Frankfurter verstehen nicht alles auf Anhieb. Aber die Färbung geht ins Ohr, für die Hessen wirkt sie wild, rau, exotisch. Und sympathisch“, berichtet das Tageblatt aus Bayern weiter. In seinem Frankfurter Geschäft, das Adi Uhl vor mehr als vier Jahrzehnten eröffnete, nimmt er jedes Instrument in Zahlung, „ […] wenn es sich für beide Seiten lohnt“, heißt es auf der eigenen Homepage. Dort stehen auch Preise von 35 Euro für eine weiße Ukulele bis zu 185 Euro für eine Original Hopf-Schlaggitarre aus dem Jahr 1963. Bezahlt wird nur in bar – ist klar. Wer will, kann Adi Uhl in seiner Laden-Führung HIER bestaunen!

Kontakt:
Musikhaus Bornheim
www.adys-vintage-music.de
Burgstr. 112
60389 Frankfurt am Main
Tel. 069 451030
E-Mail: info@muhabo.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 10:00 - 13:00 und 15:00 - 18:30 Uhr
Mit. nachmittag geschloßen
Sa. von 10:00 - 14:00 Uhr
Weitere interessante Quelle: fnp

Comics am Dom

Prominenz in Frankfurt: Im Laden „Atomax“ mitten in der Altstadt sind die berühmten Comic-Figuren „Tim und Struppi“ jetzt Zuhause.

Foto: GFFB

Wer kennt ihn nicht, den mutigen Tim, Reporter der belgischen Zeitung „Petit Xxième“, der besonders mit seiner rötlich blonden Tolle auffällt. Oder seinen cleveren Foxterrier Struppi. Es gibt kaum eine Gegend auf der Erde, in der das abenteuerlustige Gespann nicht schon gefährliche Situationen zu meistern wusste. Seit November 2022 sind die Beiden nun die Hauptattraktion in einem neuen Shop in der Domstraße. Schöpfer von „Tim und Struppi“ ist der belgische Comiczeichner Georges Remi, besser bekannt als Hergé, der im Jahr 1929 die zwei Figuren erstmals in einem Band zu Papier brachte. Die Kund*innen kennen natürlich die Abenteuergeschichten der beiden Protagonisten aus der Zeit, als sie klein waren. Nicht verwunderlich, denn alle Ausgaben der „Tim und Struppi“-Comic-Alben wurden mittlerweile in mehr als 70 Sprachen und 30 Dialekte übersetzt.

Asterix-Figuren im Schaufenster

Grafik GFFB

Aber auch junge Leute interessieren sich immer mehr für die gezeichneten Werke. Zwölf Euro kostet ein Heft in dem neuen Geschäft, das es natürlich ebenso in verschiedenen Sprachen gibt. Für die Gesamtausgabe sind 148 Euro zu berappen. Außer „Tim und Struppi“ gibt es keine anderen Comics in dem Shop: „Wir wollen keine Konkurrenzsituation mit den Frankfurter Comicläden“, wird Michael Koch, der den Laden führt, in der Frankfurter Rundschau zitiert. Zwischen Postkarten, Kaffeetassen, Tragetaschen und Kunstdrucke stehen auch die Schlümpfe, Playmobil- und Asterix-Figuren in dem Schaufenster dekorativ zum Verkauf.

Kontakt:
Atomax
Domstraße 6
60311 Frankfurt am Main
Tel: 069 90738500
E-Mail: info@atomax.de 
Öffnungszeiten: 
Di. bis Fr. 12:00 – 18:30 Uhr
Sa. 11:00 - 17:00 Uhr

Feine Auszeit

Am Wasserhäuschen „Fein“ in den Wallanlagen bilden sich bei gutem Wetter mitunter ellenlange Menschenschlangen. Grund: Die Lage und die süßen Speisen.

Foto: GFFB

Abseits der hektischen Innenstadt haben viele Spaziergänger*innen am Grünstreifen der Eschenheimer Anlage im Wasserhäuschen „Fein“ längst die Langsamkeit für sich entdeckt. Vor neuen Jahren übernahm Elke Löscher dort die Trinkhalle, um das typische „Wasserhäuschen“ ihrer Stadt in eine kleine Perle zu verwandeln – seitdem brummt der Laden. Kein Wunder, bei der Lage. Wenn sich die Sonne zum Feierabend hinter den Bäumen der Wallanlagen zeigt, präsentiert sich diese Wohlfühl-Oase besonders einladend. Dann hört man leise das Stimmengewirr rund um das kleine Häuschen und sieht die Gäste im Abendlicht gemütlich sitzend auf ihren Gartenstühlen und Korbmöbeln dem Nichtstun frönen.

Mischung aus Café, Edelkiosk, Bar und Biergarten

Grafik : GFFB

Bei der Tischdekoration ist alles erlaubt, was für eine entspannte Atmosphäre zusätzlich sorgt – von Blumen über Kerzen bis hin zu Großmutters Porzellangeschirr. „Selbst bei kalten Wetter ist der antike Tisch auf dem Freiplatz mit weißer Tischwäsche gedeckt“, weiß Emmasworld zu berichten. Laut Welt-Online hängt im kleinen Verkaufsraum mit Durchreiche ein Kronleuchter, selbstgebackene Kuchen und Brownies auf Glasplatten liegen auf den Fensterbänken zum Verzehr bereit, wo sich auch Lollis und Gummibärchen in Einmachgläsern dazu gesellen. So ist das „Fein“ eine Mischung aus Café, Edelkiosk, Bar und Biergarten und trifft mit den Sitzecken im Grünen und gelegentlicher Live-Musik vom ersten Tag an nicht nur den Geschmack der Anwohner*innen. Nebenbei: Die ersten Wasserhäuschen entstanden in Frankfurt laut wiki in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als es erstmals gelang, Mineralwasser (in Frankfurt Bizzelwasser genannt) in Flaschen abzufüllen. Der Verkauf dieser Flaschen sollte dazu beitragen, dass die Arbeiter*innen verstärkt Wasser tranken und nicht – wie so oft – Bier und Schnaps, berichtet Frankfurt.de.

Kontakt:
FEIN das Wasserhäuschen
https://www.instagram.com/feinfrankfurt/?hl=de
Petersstraße 4-6
60313 Frankfurt am Main
Tel: 0157 30688668
E-Mail:
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. von 10.30 - 20:00 Uhr
Sa. und So. von 12:00 - 20:00 Uhr

Nichts für die Tonne

Im „Outflip“ in Bornheim finden Second-Hand-Fans auch mit knappem Budget immer ein neues Lieblingsteil und bieten damit der Wegwerf-Mentalität die Stirn.

Foto: GFFB

An dem kleinen Laden in der Höhenstraße können Passant*innen nicht einfach vorbeigehen, ohne das sorgsam dekorierte Schaufenster zu bewundern und einen Blick auf die Designer- und Alltagsmode zu werfen. Dort in dem Laden „Outflip“ wird die Kundschaft von einem hellen Raum mit Holzboden begrüßt, in dem nur ausgewählte Schätze in extrafeiner Qualität zum Verkauf hängen. Ein Eldorado des guten Geschmacks eben. Egal ob Lederjacke, Sneakers, Jeans oder einem eleganten Kleid – kaum ein Gast geht am Ende mit leeren Taschen aus dem Laden nach Hause. Auch Handtaschen, Modeschmuck und selbst die Hundesachen wechseln regelmäßig den*die Besitzer*in. Hier kann man über zwei Stockwerke stöbern und dabei vollkommen die Zeit vergessen, heißt es im Mode-Blog 069 Vintage. „Dadurch, dass wir jeden Tag neue Ware annehmen, haben wir ein wechselndes Sortiment und es wird niemals langweilig die Kleiderständer und Regale nach neuen Schnäppchen und Lieblingsteilen zu durchforsten“, schreibt die Betreiberin Andrea Pöschel auf der eigenen Homepage.

Soziales Engagement gefragt

Das vielseitige und schnell wechselnde Sortiment in jeder Preisklasse wird belohnt durch viele Stammkund*innen, die teilweise schon seit Shop-Eröffnung dabei sind. Und das ist schon eine Weile her. Seit 33 Jahren gibt es diese Secondhand-Perle in Bornheim, gilt somit als ein Klassiker unter den Frankfurter Vintage Läden. Für Pöschel ist der Handel mit gebrauchter Ware auf Kommission allerdings nicht nur Ausdruck eines anderen Lebensstils, auch auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement legt sie sehr viel Wert. Die selbstgebastelten Preisschilder sind beispielsweise aus alten Pappkartons, das Verpackungsmaterial wird recycelt und die übrig gebliebenen Kleidungsstücke werden sozialen Projekten zugeführt. So gehen viele Sachen den eigenen Angaben zufolge etwa an das Eastside, eine Einrichtung der integrativen Drogenhilfe in Frankfurt, oder an die Frauenkreativ-Werkstatt, ein Angebot des Frankfurter Verbandes.

Kontakt:
Outflip Secondhandladen
www.outflip.de
Höhenstraße 30
60385 Frankfurt am Main
Tel: 069 492222
E-Mail: info@outflip.de
Öffnungszeiten:
Mo., Di., Mi. und Fr. von 14.00 – 18.30 Uhr
Do. von  14.00 – 20.00 Uhr
Sa. von  11.00 – 16.00 Uhr

Design-Fundgrube mit Herz

Mitten in der Frankfurter Innenstadt bietet der Kaufladen und das Café „Tia Emma“ eine ganz besondere Pause vom Tempo der City an.

Foto: GFFB

Am Ende der Großen Friedberger Straße beginnt die Alte Gasse, eine kleine Straße, in der sich in jedem Haus ein Geschäft befindet. Auch „Tia Emma“ ist dort zu Hause. In dem Kaufladen würde sich Alice im Wunderland pudelwohl fühlen, denn hier geht es kaum noch bunter, knalliger und schriller zu. Bis unter die Decke ist die winzige Gewerbefläche mit Taschen, Mode und besonderen Fundstücken wie Karten, Anhänger, Figürchen und Papeterie Produkten vollgestopft. Viele Spielsachen, Kinderzimmerschmuck sowie eine große Auswahl an Deko- und kuriosen Wohnaccessoires stehen ebenso zum Verkauf wie Kakteen-Vasen, Keramiktiere, Wandteller und Strickpuppen. Oder anders gesagt: „Hier findet ihr allerliebsten Schnick Schnack“, fasst der Frankfurter Lifestyle Blog WTF Ivi zusammen. Da sich die Inhaberinnen und Produktdesignerinnen Wiebke Kress-Ochmann und Rosaria Messina ihr Faible für verspielte Typographie und Gestaltungen teilen, könnte man denken, dass sich beide im Geschäft so richtig austoben wollen.

Mix aus Laden und Café

Quelle: GFFB

„Weit weg vom üblichen Landhaus Kitsch oder der Sterilität mancher Design Läden, macht es hier einfach Freude zu stöbern“, bemerkt dazu der Blog WTF Ivi weiter. Der hintere Teil des Ladens ist zur Mini Kitchen umfunktioniert. Dementsprechend duftet es überall nach frisch gemahlenen Bohnen. Neben einem Käffchen wird auch Kuchen serviert. Dazu gibt es eine besondere Auswahl an „internationalen Designmagazinen“ zum Kaufen oder zum Lesen obendrauf, bemerkt der digitaler Shopping-Wegweiser Findeling. Doppelt Glück: Kommt die Sonne hervor, können sich die Gäste auch draußen vor dem Laden stilvoll entschleunigen. So ist „Tia Emma“ eine besondere Mischung aus Laden und Café und ein Kleinod, in dem die Frankfurter*innen Stunden verbringen können. Kleiner Rundgang gefällig? Bitte HIER entlang!

Kontakt:
Tía Emma coffee, goods & magazines
www.tia-emma.de
Alte Gasse 4
60313 Frankfurt am Main
Tel: 069 8003940
E-Mail: mail@tia-emma.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 11:00 bis 19:00 Uhr
Sa. von 11:00 bis 17:00 Uhr

Kaffeeduft und Wortgenuss

Bücherläden gibt es in Frankfurt viele. Doch ein Laden lädt besonders zum Stöbern und Schmökern ein: Das „Ypsilon“ ist ein beliebter Treffpunkt im Nordend-Ost und macht einiges her.

Bücher, Bücherrei, Büchershop
Foto: Pixabay, Pexels

Nur wenige Gehminuten vom Bethmannpark und dem Chinesischen Garten entfernt befindet sich ein Kleinod der ganz besonderen Art. Im „Ypsilon Buchladen & Café“ bekommen alle kleinen und größere Leseratten glänzende Augen und „verlieren dabei jedes Gefühl für Zeit und Raum“, weiss das Lifestyle- und Stadtmagazin Prinz zu berichten. Anlass der Begeisterung: Bis unter die Decke stapeln sich dort die Bücher in den Regalen, die man unbedingt gelesen haben muss. So ist auf der kleinen Fläche die Auswahl so groß an Belletristik aus aller Welt und an Fachliteratur zu verschiedensten Themen wie Geschichte, Soziologie, Psychologie, Reiseliteratur, Politik und Kinderbüchern, dass der Überblick schon mal verloren geht. Neben der geistigen Nahrung auf dem vielen bedruckten Papier für alle Lebenslagen und Empfehlungen überrascht der Eckladen mit seinem direkten Durchgang zum namensgleichen Café mit einer Küche bis weit nach Mitternacht.

Cappuccino am Morgen – Schnitzel am Abend

Grafik: GFFB

Zum Café heißt es auf der eigenen Homepage: „Der richtige Ort für leseaffine Flaneure und Liebhaber eines guten Kaffees, ausgesuchter Weine und Getränke und natürlich leckeren Essens aus unserer Bistro-Küche“. Auf den Cappuccino am Morgen folgt oftmals üppige Kost am Abend. Soll heißen: Vom warmen Apfelstrudel mit Vanillesauce (6,50 Euro), über das leckere Schafskäseomelette (6,50 Euro) oder Kartoffel-Spinatgratin (9.80 Euro), bis hin zum Frankfurter Schnitzel mit Grüner Soße und Rosmarin-Kartoffeln (12,50 Euro), lockt der Blick auf die randvolle Speisekarte durchaus zum weiteren Verweilen ein. Seit 1978 gibt es die Buchhandlung nun. Neun Jahre nach der Eröffnung wurde aus dem ehemals kleinsten Buchladen der Stadt sodann ein Buchladen-Café. „Heute ist es ein etablierter Bestandteil der Bornheimer Szene“, weiß der renommierte Reiseführer Marco Polo online zu berichten. Finden Lesungen statt, sind die Räumlichkeiten mit bis zu 60 Personen proppenvoll. Selbst wer einen Sonntagsbrunch plant, oder Platz für eine Geburtstagsfeier sucht, sollte unbedingt vorbestellen.

Ypsilon Buchladen & Café
www.y-buchladen.de
Berger Straße 18
60316 Frankfurt am Main
Tel. Buchladen, Tel: 069 448 738 
Tel. Café, Tel: 069 447 989 
E-Mail: ypsilonbuchcafe@t-online.de
Öffnungszeiten:
Buchladen, Mo. bis Fr. von 09:30 - 19:00 Uhr
Sa. von 09:30 - 18:00 Uhr
Café, Mo. bis Sa.: von 09:30 Uhr "bis zum letzten Gast"
So. ab 10:00 Uhr "bis zum letzten Gast"
Sonntagsbrunch ab 10:00 - 14:30 Uhr

Lichter der Nacht

Gestern Werbung, heute Kunst: Aus ausgedienten Leuchtbuchstaben fertigt ein Designer in Alt-Sachsenhausen sehenswerte Lichtobjekte von A bis Z.

Foto: BXXXTY, Pexels

Ein verrückter Laden, der nur Buchstaben verkauft? Ja, den gibt es. Designer und Lichtinstallations-Künstler Fabian Thiele führt solch ein Geschäft mit dem Namen „Noneon“ im Frankfurter Brückenviertel. Schon der Blick in sein Schaufenster ist inspirierend. Ob dynamisch geschwungene Schriftzüge, oder eine Reihe markanter Einzelbuchstaben, „es ist ein Stück des nächtlichen Stadtbildes, das sich die Käufer so in die Wohnung holen“, schwärmt die FAZ. In seinem Verkaufs- und Ausstellungsraum in der Schulstraße erweckt der 50-Jährige Inhaber entweder Einzelstücke als Unikate wieder zum Leben, oder er kombiniert die Buchstaben aus verschiedenen Quellen zu neuen Kunstwerken. Preis je Einzelstück: Rund 200 bis 300 Euro. „Viele der Leuchtbuchstaben stammen nicht nur aus der Eigenproduktion, sondern von Frankfurter Traditionsgeschäften, die es teils nicht mehr gibt. „Diese Leuchtlettern erinnern dann an die Geschichte dieser Institutionen der lokalen Handelskultur“, so die FAZ weiter.

Von Banken bis zur Apotheke

Kurz gesagt, Thiele sammelt ausrangierte Leuchtbuchstaben, möbelt sie auf und verkauft sie anschließend gewinnbringend wieder. „Aus den schönsten Exemplaren fertigt er sogar Stehlampen“, ergänzt das Reise-Magazin Merian. Bereits vor 104 Jahren wurden die erste Leuchttafel in Frankreich hergestellt, schwappte in die USA und nach Asien rüber. Heute sind sie im weltweiten Trend. So auch Thieles Werke. Wer seine ausgedienten Leuchtbuchstaben genauer betrachtet, erkennt die Typographie und deren leuchtende Vorleben – von Banken, Versicherungen, Werbefirmen, Autohäusern, Modemarken, Tankstellen, Apotheken, Getränkemarken, Zeitungen oder bekannten Geschäften. „Selbstverständlich kennt Thiele die Geschichte von fast allen“, so die Frankfurter Neue Presse. Manko für alle, die jetzt suchen: Geöffnet hat „Noneon“ nur freitags und samstags.

Noneon – Typografische Lichtobjekte
www.noneon.de
Schulstraße 14
60594 Frankfurt am Main
Tel: 0179 6904218  
E-Mail: info@noneon.de
Öffnungszeiten:
Fr. von 12:00 - 18:00 Uhr
Sa. von 12:00 - 16:00 Uhr
Weiterer interessante Quelle: stadtkindfrankfurt

Living in a Box

Der Laden „designe, kleine!“ in Sachsenhausen ist ein Showroom für alle (Hobby-)Designer, die ihre Produkte präsentieren wollen. Schon für 25 € kann man dort für einen Monat eine Ausstellungsbox aus Holz anmieten.

Grafik: GFFB

Die Architektin und Designerin Susanne Stahl kam zum Studium nach Frankfurt, blieb und eröffnete 2006 in der Wallstraße einen Concept-Store mit Fokus auf handgemachte Produkte lokaler Designer*innen. Der Standort ist nicht zufällig gewählt, denn dort im Brückenviertel reihen sich viele kleine inhabergeführte Geschäfte wie Perlen an einer Schnur aneinander. So wie ihre kleine Boutique „designe, kleine!“ Die Geschäftsidee: Sie bietet den Besucher*innen und Bewohner*innen und allen, die es werden wollen die Möglichkeit, in angemieteten Schau­kästen ihre eigenen handgefertigten Artikel als Unikate, Witziges, nie Gesehenes, Schönes sowie Schräges zu präsentieren und das Entworfene zum Kauf anzubieten.

25 Euro Miete – 25 Prozent Provision

„Eine vielversprechende Möglichkeit für Nachwuchskreative und tolle Gelegenheit für Trendsetter, immer neue Designobjekte wie Schmuck, Papierkunst, Taschen und mehr zu entdecken. Besonderer Clou: An einem Automaten lassen sich auch nach Ladenschluss kleine Mitbringsel ziehen“, ergänzt das Stadtmagazin Cool Cities. Für 25 Euro im Monat gehört dem*der Kund*in eine Ausstellungsbox. Geht sein Hingucker über die Ladentheke, erhält Stahl 25 Prozent Verkaufs­provision. „Die Adresse ist ein Muss für alle, die sich von der Masse abheben wollen und Produkte von echten Nachwuchskreativen und Trendsettern bevorzugen“, stimmt die Website kleinform ein weiteres Loblied auf den Laden und sein unternehmerisches Konzept an. Um es kurz zu halten: „Ein wuseliges Geschäft, in dem 50 Läden mit handgefertigten Geschenken in einem untergebracht sind“, so die Betreiberin gegenüber der Frankfurter Neuen Presse.

designe, kleine!
www.designe-kleine.de
designe, kleine!
Wallstraße 26 (Eingang Brückenstrasse)
60594 Frankfurt am Main
Tel: 0177 451 68 24
E-Mail: post@designe-kleine.de
Öffnungszeiten:
Do. bis Fr. von 11:00 - 19:00 Uhr 
Sa. von 11:00 - 17:00 Uhr

Von Omas Hand

Um ihre geringe Rente aufzubessern backen Senior*innen im Bockenheimer „Café Heimelig“ liebevoll Kuchen und Süßspeisen für die Gäste. Dafür hat die Betreiberin kürzlich den dritten Platz beim Frankfurter Gründerpreis gewonnen.

Kuchen
Foto: chudesabyvaut, Pexels

Eigentlich kommt Tina Brückmann als Quereinsteigerin aus der Medienbranche. Auf die Idee, ein Mehrgenerationen-Café zu eröffnen, ist Brückmann durch ihre eigene Großmutter gekommen: „Durch meine Omi habe ich früh die Liebe zum Kuchenbacken entwickelt“, sagt die 32-Jährige gegenüber dem Gastro-Blog kollex. Seit nun drei Jahren wird in ihrem „Café Heimelig“ in der Bockenheimer Diemelstraße das traditionelle Backwerk von fünf Omis und einem Opi angeboten, die zuvor über eine klassische Annonce und im Schaufenster angeworben wurden. Seitdem arbeiten ihre älteren Mitarbeiter*innen auf 450-Euro-Minijob-Basis festangestellt. „So können sich die Senior*innen auch etwas zu ihrer Rente dazu verdienen und gleichzeitig in sozialen Kontakt miteinander und mit jungen Leuten treten“, sagt die junge Chefin im Blog weiter. Das Team werde nicht nur aus „jungen Hüpfern“ bestehen, verriet Brückmann gegenüber dem Journal Frankfurt bereits vor dem Start. Demnach verfolgt das Café ein Arbeitskonzept, dass darauf ausgelegt ist, Menschen aller Generationen wieder zusammenzuführen und Rentner*innen eine neue Aufgabe zu geben.

Alt trifft Jung im Café Heimelig

Bei Freunden, Bekannten und sozialen Medien wollte die Chefin vor dem Start wissen, welche Kuchen auf jeden Fall auf der Karte stehen müssen, berichtet die Frankfuter Rundschau. Das Resultat ihrer Umfrage kann sich heute noch sehen lassen: Von der Sahnetorte über Schokokuchen, bis hin zum Biskuit-Zitronen-Röllchen oder Aprikosen-Quark-Streusel – alleine schon beim Betrachten dieser gebackenen Leckerreien läuft der Kundschaft das Wasser im Mund zusammen. Von Montag bis Sonntag wird in dem Café gekocht, gerührt, gebacken & zubereitet, um eine Auswahl zu bieten, die es eigentlich nur bei Oma gibt. Fertigkuchen ist tabu. Selbst vegane Kuchen und alte Backtradition gehen Hand in Hand. Der gesamte Aufwand hat sich gelohnt. Vor zwei Jahren wurde Brückmanns Café ausgezeichnet und erhielt den dritten Platz des Frankfurter Gründerpreises sowie ein Preisgeld in Höhe von 3.750 Euro. Zur Begründung hieß es: „Brückmann überzeugt mit ihrem generationsübergreifendem Gastronomiekonzept, welches Jung und Alt einbindet. Tradition und Werte werden genauso großgeschrieben wie der bewusste Einsatz aller Lebensmittel sowie die Nutzung von hochwertigen und gesunden Lebensmitteln“. Wer die junge Chefin noch besser kennenlernen möchte, sollte HIER klicken.

Kontakt:
Café Heimelig
www.heimelig-frankfurt.com
Diemelstraße 9
60486 Frankfurt am Main
Tel: 069 77062080
E-Mail: hello@heimelig-frankfurt.com
Öffnungszeiten:
Mi. bis So. von 10:00 - 18:00 Uhr

Faszination Platte

Sie ist schwarz, misst meist 30 cm im Durchmesser und ist mächtig gefragt: Die Schallplatte, die den totalen Boom erlebt. Der Laden „No. 2“ in Sachsenhausen profitiert davon.

Foto von Mick Haupt
Foto, Mick Haupt, Pexels

Sobald man den Laden „No. 2 Records“ im Frankfurter Brückenviertel betritt, spürt der Gast, dass der kleine Shop vor allem an Musikliebhaber*innen und nicht so sehr an deren Geld interessiert ist. Hier fehlt der Mief und die Attitüde, die diesen Läden früher Hemmschwelle war. Der Laden ist hell, freundlich, gut sortiert und übersichtlich gestaltet. Dennoch herrscht eine Atmosphäre, „in der der Schallplattenfan sich um Jahre zurückversetzt fühlt – und gerät in Schwärmen und Staunen“, beobachtet die FAZ. Vinyl ist ja auch nicht nur einfach irgendein Medium mit Musik drin. Nirgends wird das Rauschen, Knaksen und Knistern so gelassen in Kauf genommen, wenn die Nadel aufsetzt. So begeistert das „schwarze Gold“ seit seiner Einführung im Jahr 1877 viele Generationen – bis heute. Dass sich Vinyl als physischer Tonträger trotz der offensichtlichen Vorteile digitaler Angebote dennoch auf dem Markt halten kann, spricht für sich. Michael Baumann hat das früh erkannt. Der 66-Jährige ist seit 37 Jahren Inhaber des „No. 2“. Aus seinem kleinen Flohmarkt-Stand Anfang der 1980er Jahre „wuchs der älteste Plattenladen der Stadt und einer der größten Plattenläden Süd-Deutschlands heran“, heißt es stolz auf der eigenen Homepage. Rund 10.000 Scheiben hat Baumann mittlerweile in dem rund 120 Quadratmeter großen Verkaufsraum in den Regalen, nochmals fast 50.000 auf Lager – allesamt gebraucht.

Gefragt sind Platten ab den 60ern

Ladenfront No.2 Records - Sachsenhausen-Nord, Wallstraße 15, 60594 Frankfurt am Main
Foto: GFFB

„Ob Rock, Pop, Klassik, Soundtracks, Indie, Heavy Metal, Hip Hop, Techno, Oldies, Country oder World Music – hier in der Wallstraße 15 gibt es in nahezu jedem musikalischen Sujet ein recht umfassendes Angebot an gebrauchten Tonträgern. Darunter sind auch einige echte Schätze, über die man sich als Vinyl-Liebhaber wirklich freut“, berichtet das Online-Stadtportal Frankfurt-Tipp. Neben den vielen Schallplatten finden Plattenliebhaber*innen in dem Geschäft auch eine große Auswahl an CDs, DVDs und Blu-rays. Eine Ecke mit außergewöhnlichen Retro-Wohnaccessoires rundet das Angebot ab. Selbstverständlich wird auch der Ankauf von CDs, LPs und DVDs gegen Bares angeboten – vom Einzelstück bis zur kompletten Sammlung. Besonders gefragt sind Veröffentlichungen ab den 60er Jahren bis heute. Kleiner Exkurs: Sammlerherzen schlagen besonders hoch, wenn es um seltene und wertvolle Schallplatten geht. Das Album „The Beatles“ aus dem Jahr 1968 wurde wegen seines schlicht weißen Covers einfach nur „The White Album“ genannt. Laut dem Musikmagazin RollingStone besaß Bandmitglied Ringo Star eine persönliche Kopie des Albums, das die Seriennummer „No. 0000001“ trägt – bis er diese erste Pressung bei einer Auktion im Dezember 2015 für 790.000 US-Dollar versteigern ließ. Im Vergleich dazu sind Baumanns Scheiben für rund zehn bis 15 Euro pro Stück wahre Schnäppchen.

Kontakt: 
No.2 Records
www.no2-records.de
Wallstraße 15
60594 Frankfurt am Main
Tel: 069 624121
E-Mail: no2-records@web.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. von 11:00 - 20:00 Uhr
Sa. von 10:00 - 16:00 Uhr

Fazit: Jenseits der Hochhausfassaden der Skyline und den Einkaufspalästen zeigt Frankfurt ein völlig anderes Gesicht: Kleine Läden, die nicht selten versteckt in Seitenstraßen oder weitab der Innenstadt liegen und oft sogar seit Jahrzehnten geführt werden. Sie halten an Althergebrachtem fest, statt mit der Masse zu schwimmen. Doch der Onlinehandel, große Filialisten und steigende Mieten machen ihnen das Leben immer schwerer. Dabei sind es genau diese ausgefallenen Läden mit ihren noch ausgefalleneren Produkten, die beim Shoppen ein ganz besonderes Einkaufsgefühl geben. (DE/2023)

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