Frankfurter Gaumenfreuden – Genussvoll und gesund im Alter

Frankfurter Gaumenfreuden – Genussvoll und gesund im Alter

Kulinarische Traditionen in Frankfurt

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Beitrag lade ich Sie dazu ein, einige der berühmten Frankfurter Gerichte näher zu betrachten.

Frankfurt ist nicht nur für seine Skyline und als Finanzwelt bekannt, sondern auch für seine traditionelle Küche. Die kulinarische Identität der Stadt verbindet regionale Zutaten mit herzhaften Gerichten, die schon seit Generationen auf den Tellern von Frankfurter Familien zu finden sind. Ein altes Frankfurter Sprichwort besagt: „E gud Äppelwoi und ’n Handkäs‘, des is e Stöffche, des vergeht niemals.“ („Ein guter Apfelwein und ein Handkäse, das ist eine Sache, die niemals vergeht.“) Dieses alte Sprichwort zeigt, wie sehr bestimmte kulinarische Traditionen so tief verwurzelt sind, dass sie quasi unvergänglich sind. Auch über Generationen hinweg. Es ist eine liebevolle Hommage an die Frankfurter Esskultur.

Die Frankfurter Küche hat mehr zu bieten als nur deftige Kost. Sie ist reich an Geschmack, regionalen Zutaten und Geschichten, die oft von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Gerade für ältere Menschen haben diese Gerichte oft einen nostalgischen Wert und wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf drei der bekanntesten Spezialitäten, die nicht nur köstlich sind, sondern auch einfach und gesund zubereitet werden können.

Frankfurter Grüne Soße – Ein Kräuterwunder für die Sinne

Die Frankfurter Grüne Soße ist wohl das bekannteste Gericht der Stadt. Sie besteht aus den sieben frischen Kräutern: Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Borretsch, Sauerampfer, Pimpinelle und Kerbel. Die Kräuter werden mit saurer Sahne, Joghurt oder Quark gemischt. Traditionell wird sie zu gekochten Eiern und Kartoffeln serviert. Besonders in den warmen Monaten ist sie ein erfrischendes und leichtes Gericht.

Der Legende nach war die Grüne Soße das Leibgericht von Goethes Mutter, und sie wird heute noch in vielen Frankfurter Haushalten und Restaurants mit Stolz serviert. Dieses Gericht ist ideal, da es durch die frischen Kräuter reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, die das Immunsystem stärken und die Verdauung unterstützen. Wer es etwas leichter mag, kann die klassische Variante mit fettem Quark durch eine leichtere Mischung mit Joghurt ersetzen.

Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut – Genuss auf Frankfurter Art

Ein Highlight der Frankfurter Küche ist das Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut. Ursprünglich war es ein Arbeiteressen, heute ist es ein fester Bestandteil der regionalen Gastronomie. Die Rippchen, gepökelt und dann sanft gegart, werden mit Sauerkraut und Kartoffelpüree serviert. Diese Kombination aus würzigem Fleisch, mildem Kartoffelpüree und dem leicht säuerlichen Sauerkraut ist ein Genuss für alle, die es herzhaft mögen.

Auch dieses Gericht lässt sich gut anpassen. Man kann statt fettiger Schweinerippchen auf die magere Varianten oder sogar auf Hähnchenrippchen umsteigen. Das Sauerkraut, reich an Ballaststoffen und Probiotika, fördert die Verdauung und ist besonders gut für die Darmgesundheit. Auch hier kann mit weniger Fett und Salz gearbeitet werden, um das Gericht bekömmlicher zu machen.

Handkäs mit Musik – Einfacher, voller und Geschmack

Handkäs mit Musik ist ein weiteres ikonisches Gericht, das besonders einfach, aber dennoch raffiniert ist. Der Handkäse, aus Sauermilchkäse, wird in Marinade aus Essig, Öl, Zwiebeln und Kümmel eingelegt. Die „Musik“ bezieht sich scherzhaft auf die Auswirkungen der rohen Zwiebeln im Verdauungstrakt. Dazu wird traditionell ein frisches Bauernbrot oder Roggenbrot serviert, und oft begleitet ein kühler Apfelwein dieses Gericht.

Der Handkäse ist ein hervorragendes Essen: Er ist fettarm, reich an Eiweiß und leicht verdaulich. Das Gericht ist schnell zubereitet und ideal als leichte Mahlzeit oder herzhafter Snack zwischendurch. Besonders in den Sommermonaten eignet er sich als erfrischende Alternative zu schwereren Gerichten.

Zutaten (für 4 Personen):

  • 2 Bund Petersilie
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Bund Borretsch
  • 1 Bund Sauerampfer
  • 1 Bund Pimpinelle
  • 1 Bund Kerbel
  • 1 Bund Kresse
  • 200 g saure Sahne
  • 200 g Schmand
  • 200 g Joghurt (3,5 % Fett)
  • 2 EL Essig (z. B. Apfelessig oder Weißweinessig)
  • 1 TL Senf
  • 2 hartgekochte Eier
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Prise Zucker
  • 2 EL Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Kräuter vorbereiten: Die sieben klassischen Kräuter für die Grüne Soße gründlich waschen, trockenschütteln und fein hacken. Alternativ kannst du auch eine fertige Kräutermischung für Grüne Soße verwenden, falls die frischen Kräuter schwer zu bekommen sind.

  2. Eier vorbereiten: Die hartgekochten Eier schälen und fein hacken.

  3. Soße anrühren: In einer Schüssel die saure Sahne, den Schmand und den Joghurt miteinander vermischen. Essig, Senf, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker hinzugeben und gut verrühren.

  4. Kräuter unterheben: Die fein gehackten Kräuter und die gehackten Eier unter die Soßenmischung heben. Alles gut vermischen und im Kühlschrank für mindestens eine Stunde ziehen lassen, damit sich die Aromen gut entfalten können.

  5. Servieren: Die Grüne Soße wird traditionell kalt zu gekochten Eiern und Pellkartoffeln serviert. Sie passt aber auch wunderbar zu Tafelspitz oder Fisch.

Tipp:

  • In manchen Regionen wird statt Joghurt auch Sahne verwendet, um die Soße noch cremiger zu machen. Das ist Geschmackssache!
  • Falls du keine der klassischen Kräuter bekommst, kannst du variieren, aber die charakteristische Mischung macht das Original aus.
#Grüne Soße #Frankfurt

Foto: Boomie / Pixabay

Zutaten (für 4 Personen):

  • 4 gepökelte Frankfurter Rippchen
  • 800 g Sauerkraut (am besten aus dem Fass)
  • 1 Zwiebel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 Wacholderbeeren
  • 2 Nelken
  • 250 ml Apfelwein oder Wasser
  • 1 EL Schweineschmalz oder Butter
  • 4 mittelgroße Kartoffeln (optional: für Kartoffelpüree)
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Sauerkraut vorbereiten: Zwiebel schälen und fein würfeln. In einem großen Topf das Schmalz oder die Butter erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig anbraten.

  2. Sauerkraut kochen: Das Sauerkraut zusammen mit den Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und Nelken in den Topf geben. Mit Apfelwein oder Wasser ablöschen. Bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen.

  3. Rippchen garen: In der Zwischenzeit die Frankfurter Rippchen in einem separaten Topf mit leicht gesalzenem Wasser für etwa 15–20 Minuten sanft köcheln lassen, bis sie gar sind.

  4. Kartoffeln zubereiten: Falls du dazu Kartoffelpüree servieren möchtest, die Kartoffeln schälen, kochen und anschließend mit etwas Milch, Butter, Salz und Pfeffer zu einem Püree stampfen.

  5. Anrichten: Die Frankfurter Rippchen zusammen mit dem Sauerkraut und (optional) dem Kartoffelpüree auf Tellern anrichten. Wer mag, kann noch etwas Senf dazu servieren.

Tipp:

  • Frankfurter Rippchen sind gepökelt und daher schon vorgegart, was die Zubereitung relativ einfach macht.
  • Der Apfelwein gibt dem Sauerkraut eine typische hessische Note, kann aber auch durch Wasser ersetzt werden, wenn du keinen Apfelwein hast.

Zutaten (für 4 Personen):

  • 4 Handkäse (je ca. 100 g)
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 100 ml Apfelessig
  • 50 ml Wasser
  • 4 EL Sonnenblumenöl
  • 1 TL Zucker
  • Salz und Pfeffer
  • 1 TL Kümmel (optional)
  • Frisches Bauernbrot oder Schwarzbrot zum Servieren

Zubereitung:

  1. Handkäs vorbereiten: Den Handkäs nehmen und in eine flache Schale legen.

  2. Zwiebelmarinade zubereiten: Die Zwiebeln fein würfeln. In einer Schüssel den Apfelessig, das Wasser, das Öl, den Zucker, Salz, Pfeffer und (optional) Kümmel vermischen. Die Zwiebelwürfel dazugeben und gut durchziehen lassen.

  3. Marinieren: Die Zwiebelmarinade über den Handkäs geben. Am besten lässt man den Käse mindestens 1–2 Stunden ziehen, damit sich die Aromen entfalten können. Noch besser ist es, ihn über Nacht im Kühlschrank ziehen zu lassen.

  4. Servieren: Den Handkäse zusammen mit frischem Brot anrichten. Optional kann man noch etwas Öl und Essig extra darüber träufeln.

Tipp:

  • Warum „Musik“? Der Name „Handkäs mit Musik“ bezieht sich auf die Zwiebelmarinade, aber auch auf die „musikalischen“ Nebeneffekte des Kümmels und der Zwiebeln, die beim Verdauen auftreten können.

Ein genussvoller Ausklang

Die Frankfurter Küche ist weit mehr als nur eine Ansammlung von Rezepten. Sie erzählt Geschichten, weckt Erinnerungen und verbindet Generationen. Sie bietet eine perfekte Mischung aus Tradition und Genuss, angepasst an die Bedürfnisse einer gesunden und bewussten Ernährung. Mit den vorgestellten Gerichten wie der Grünen Soße, den Rippchen mit Sauerkraut und dem Handkäs mit Musik können vertraute Aromen neu entdeckt und auf bekömmliche Weise zubereitet werden. Hier zeigt sich die kulinarische Vielfalt Frankfurts. 

Am Ende des Beitrages finden Sie zwei Wochenmärkte, die immer wieder eine kleine Reise wert sind.

Höchster Wochenmarkt

Höchster Markt 6
65929 Frankfurt am Main
 
Öffnungszeiten
DIENSTAGS

7:00 – 13:00 Uhr

 
FREITAGS

7:00 – 13:00 Uhr

 
SAMSTAGS
7:00 – 13:00 Uhr

Kleinmarkthalle Frankfurt

Hasengasse 5-7
60311 Frankfurt am Main
 
 
Öffnungszeiten

Montags-Freitags

8:00 – 18:00 Uhr

Samstags

8:00 – 16:00 Uhr

 
 
 

Beitrag: JTN

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