Smart Home: das intelligente Zuhause

Smart Home: das intelligente Zuhause

Foto: Pexels Binyamin Mellish

Stellen Sie sich mal vor, Sie kommen nach Hause, das Garagentor öffnet sich automatisch, alle notwendigen Beleuchtungen schalten sich ein. Durch den Fingerabdrucksensor öffnet sich die Haustür. Und wenn Sie eintreten, sind die Räume bereits angenehm warm, weil die Heizungen schon vorher hochgefahren waren. Smart Home macht das möglich.

Smart Home: Was ist das eigentlich?

Die Verbraucherzentrale.de erklärt, ein intelligentes Haus, übersetzt aus dem englischen Smart Home, soll das Leben einfacher und sicherer machen. Die Hersteller*innen versprechen weniger Energieverbrauch, mehr Sicherheit, mehr Komfort und somit mehr Wohnqualität. Es werden alltägliche Routinen abgenommen und man hat mehr Zeit für andere Dinge. Alternativ werden diese Systeme auch als Hausautomation, Smart Living, Connected Home oder eHome bezeichnet.

Wie funktioniert das System?

Im Haus sind Endgeräte (Aktoren) eingebaut, die automatisiert gesteuert werden können. Dazu zählen zum Beispiel Heizkörperregler, Lampen, Rollläden, Jalousien und Lüftungsanlagen, aber auch Fernseher und Stereoanlagen, Lautsprecher oder auch Rasenmäher und Staubsauger. Gesteuert wird das System mit Hilfe von Eingabegeräten, wozu Smartphones, Tablets, Handschalter, Temperaturregler oder Touchdisplays zählen. Mit diesen können Temperaturen im Raum kontrolliert und eingestellt, oder das Licht ein- oder ausgeschaltet werden. Zusätzlich werden Sensoren benötigt, um festzustellen, ob die vor-eingestellten Raumtemperaturen erreicht sind. Fenster und Türen werden auf offen oder geschlossen geprüft. Über Sensoren wird auch das Licht gesteuert sowie die Anwesenheit von Personen im Raum kontrolliert. Das Gateway ist eine Steuerungseinheit, auf der alle Sensordaten eingehen und das die Aktoren steuert. Das Gateway übernimmt somit die Kommunikation der vernetzten Geräte untereinander. Angesteuert wird das Gateway über Eingabegeräte. Einzelne Aktoren können auch unabhängig voneinander gesteuert werden. Auch die Verbindung mit dem Internet wird über das Gateway hergestellt. Mit der Vernetzung treten die End- und Eingabegeräte sowie das Gateway per Kabel oder Funk miteinander in Kontakt, so die Verbraucherzentrale.de

Wie erfolgt die Bedienung?

Foto: Pexels Andrea Piacquadio

Was die Bedienung angeht, gibt es unterschiedliche Arten stellt die Verbraucherzentrale.de fest. Es gibt selbstklebende Funkschalter, um das Licht an- und auszuschalten, an Stelle von herkömmlichen Lichtschaltern. Man merkt nicht einmal, dass ein System dahintersteht. Mit einer Regeleinrichtung werden Raumtemperaturen zentral erhöht oder verringert. Aber auch Touchdisplays, die an der Wand installiert werden, kommen oft zum Einsatz. Hier werden Funktionsgruppen wie Licht, Heizung, Lüftung oder Klimaanlage zusammengefasst und können durch virtuelle Schieberegler oder Schalter bedient werden. Auch von unterwegs kann die Steuerung mit einem Smartphone oder Tablet über eine Internetverbindung durchgeführt werden. Noch einfacher erfolgt die Bedienung durch Sprachassistenten, die heute auf vielen Smartphones oder Smart Speakern verfügbar sind. Automatisierte Systeme dagegen benötigen keine Bedienung. Bei der Installation wird festgelegt, dass zum Beispiel bei einer bestimmten Temperatur die Rollläden heruntergefahren werden. Die Technik reagiert dabei völlig selbstständig, ohne Bedienung.

Smart Home: Was sind die Vorteile?

Foto: Pexels John Tekeridis

Die Verbraucherzentrale.de nennt uns drei Vorteile von Smart Home: Man spart enorm viel Energie, der Komfort wird erhöht und man lebt sicherer. Sehr effektiv ist zum Beispiel die automatische Absenkung der Raumtemperatur bei Abwesenheit und die automatische Erhöhung der Temperatur, wenn man wieder ins Haus kommt. Während der Abwesenheit wird Energie eingespart. Einen weiteren Vorteil ist das Anbringen von Energiesparlampen mit Bewegungssensor. Dadurch erhöht man den Komfort und die Sicherheit im Haus, wie zum Beispiel bei Treppenabgängen. Die Steuerung von Leuchten im Außenbereich durch Bewegungsmelder können auch Einbrechende abschrecken. Wenn Sie zum Beispiel eine Keycard benutzen, an Stelle eines Schlüssels, wie man es bereits aus den Hotels kennt, schalten sich alle elektrischen Geräte aus, sobald Sie das Haus verlassen. Damit kann man ausschließen, dass man vergisst das Licht beim Verlassen des Hauses auszuschalten. Beim Entnehmen der Keycard verriegelt sich die Tür automatisch. Alternativ kann man auch einen Fingerabdrucksensor an der Tür anbringen. Dadurch lässt sich die Tür alleine durch den Fingerabdruck öffnen. Der Vorteil ist, sobald man den Finger ansetzt, erkennt das System die Anwesenheit, schaltet beispielsweise die Alarmanlage aus und fährt die Heizung hoch. Auch die Kinder können mit diesem System ohne Hausschlüssel in das Haus. Das Suchen nach Schlüssel oder Karte entfällt.

Vorteile zusammengefasst:

Eine Energieeinsparung durch automatische Abschaltung von Licht und anderen Geräten im Haus beim Verlassen des Hauses, ausgenommen Kühl- und Gefrierschränke.

Eine Komforterhöhung, wenn Heizungen automatisch hochfahren, sobald man auf dem Weg nach Hause ist und sich ausschalten, wenn man das Haus verlässt.

Mehr Sicherheit, wenn Rollläden automatisch herunterfahren, sobald es dunkel wird. Ein Außenlicht, das sich automatisch einschaltet, hält auch Einbrechende fern. Man kann nicht mehr vergessen die Alarmanlage zu aktivieren, da sie sich automatisch einschaltet, wenn man das Haus verlässt.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, mit dem Smartphone das Haus zu kontrollieren, wenn man zum Beispiel auf Reisen ist. Dazu sind Kameras im Innen- sowie im Außenbereich erforderlich.

Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Systemen

Foto: Pexels Alexander Zvir

Die Verbraucherzentrale.de stellte fest, wenn Produkte von verschiedenen Hersteller*innen miteinander kombiniert werden, spricht man über offene Systeme. Wenn Geräte anderer Anbietende nicht untereinander kompatibel sind, spricht man über geschlossene Systeme. Dabei unterscheidet man zwischen kabelgebunden Systemen und auf Funk basierenden Systemen. Ist man handwerklich begabt, dann kann man einfache Systeme auch selbst installieren. Bei komplizierten Systemen ist es ratsam, die Installation durch einen Fachmann durchführen zu lassen. Bis heute hat sich noch kein einheitlicher Standard der Systeme entwickelt. Der Markt der Hersteller ist schwer überschaubar und es ist nicht abzusehen, welche*r Anbieter*in sich durchsetzen wird.

Wie teuer ist die Ausstattung zum Smart Home?

Auch die Kosten hat uns die Verbraucherzentrale.de ausgerechnet und zu dem Ergebnis gekommen, dass je nachdem, für welche Vernetzungstechnik, Kabel oder Funk, man sich entscheidet, die Kosten variieren. Entscheidend ist auch, wie viele Eingabe-, Endgeräte und Sensoren im System eingebunden sind. Kabelsysteme sind in der Regel teurer als Funksysteme. Für eine auf Funk basierte Vernetzung beginnen die Preise zum Beispiel bei um die Hundert Euro. Kabelsysteme dagegen sind aufwendiger zu installieren und die Kosten dafür können mehrere Tausend Euro betragen. Nach oben sind fast keine Grenzen gesetzt. Die unterschiedlichen Hersteller*innen haben verschiedene Preismodelle und die Angebote sind dadurch nur schwer vergleichbar.

Text: Fassieh Khairi

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