Ist doch Ehrensache!

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Es gibt viele Projekte in Frankfurt, die auf der Suche nach ehrenamtlicher Hilfe sind. Wie und wo die Leser*innen der Seniorenagentur etwas Gutes durch ihre Mitarbeit tun können, erfahren Sie hier. Eine Auswahl.

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Ob auf dem Fußballplatz als Schiedsrichter*in, am Telefon als Seelsorger*in, oder als Hilfe bei der Frankfurter Tafel, im Tierheim, in der Gemeinde oder im Krankenhaus – in Frankfurt gibt es eine Menge Möglichkeiten für ein ehrenamtliches Engagement. Dabei lohnt es sich im doppelten Sinne. Denn wer unterstützt, soll tatsächlich gesünder und mit seinem*ihrem Leben zufriedener als der Durchschnitt sein, ist das bemerkenswerte Ergebnis des Deutschen Alterssurveys (PDF-Download/ 0,9 MB). Wer sich demnach sozial engagiere, sei viel mehr in Bewegung, erfahre mehr Anerkennung und nehme weiterhin am sozialen Leben teil. Leider nur genießen ehrenamtliche Personen keinen Kündigungsschutz, auch haben sie keinen Anspruch auf Urlaubstage oder Weihnachtsgeld. Immerhin gibt es eine Aufwandsentschädigung. Oftmals handelt es sich hierbei um eine Ehrenamts- oder Übungsleiterpauschale. Vereinsmitglieder haben auch das Recht, sich Auslagen im Rahmen der Vereinsarbeit steuerfrei erstatten zu lassen. Höchste Zeit also, dass die Seniorenagentur-Frankfurt zehn außergewöhnliche Organisationen vorstellt, die sich gemeinnützig in der Mainmetropole engagieren und derzeit händeringend Freiwillige suchen. Warten Sie nicht auf die Zeitenwende, sondern seien Sie jetzt dabei!

Die Projekte:
cleanffm (Bahnhofsviertel)
Stützende Hände (Gallusviertel)
Dialogmuseum (Innenstadt)
Die Frankfurter Lesepaten (Sachsenhausen)
One Team (Westend-Süd)
Ada_Kantine (Bockenheim)
Deutsches Rotes Kreuz (Innenstadt)
Kobelt Zoo (Schwanheim)
Atelier Goldstein (Sachsenhausen)
Main-Lastenrad (Eckenheim)

Kampf dem Müll

Das Projekt „cleanffm“ ist eine Sauberkeitoffensive der Stadt Frankfurt gegen Müll und Dreck. Die Mitglieder*innen sind an ihren grünen Klamotten erkennbar.

Menschenmasse
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Just in der Zeit, als die ersten Sars-CoV-2-Fälle in Deutschland in aller Munde waren, stellte die Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) eine neue Straßenbahn auf dem Betriebshof Ost der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) vor. Die in auffälligem Grün lackierte Bahn war Teil der städtischen Sauberkeitskampagne „cleanffm“. Um allerorten darauf hinzuweisen, dass Müll im öffentlichen Raum ordnungsgemäß zu entsorgen ist, wurde die Bahn mit mehr oder weniger lustigen Sprüchen beklebt, wie etwa „Eine Tüte Plastik hält länger als eine Ehe“, berichtete die Frankfurter Rundschau. Herzstück der grünen Kampagne sind die sogenannten Sauberkeitsbotschafter*innen. Sie sind überall dort in Frankfurt unterwegs, wo gefeiert wird und vor allem Verpackungsmüll anfällt – etwa in den Abfall-Hotspots wie dem Willy-Brandt-Platz mit angrenzender Taunusanlage oder dem Brüning-Park in Höchst. Mit Handschuhen, Zangen und großen gelben Säcken ausgestattet räumen sie dann in ihren knallig grünen Outfits in Zweier-Teams von donnerstags bis sonntags, nachmittags und abends in der Stadt auf. So soll das Thema „Sauberkeit“ stärker in den Fokus der Lebenswirklichkeit rücken. Das ist das erklärte Ziel der Stabsstelle Sauberes Frankfurt, die verantwortlich für die Aktion ist.

Kurz mal die Stadt retten

„Die vergangenen beiden Corona-Jahre haben unsere Erfolge in puncto Müll ein Stück weit zurückgeworfen. Wir müssen dringend wieder mehr aufklären“, wird die Umweltdezernentin in dem Online-Medium frankfurt-live.com zitiert. Sie sei froh, dass es weiterhin Interesse an der Arbeit der Botschafter*innen gebe, weshalb einige neue Gesichter demnächst für #cleanffm unterwegs seien. Auch hat die Stadt Frankfurt unter dem Slogan „Besser sofort. Sofort besser“ in Kooperation mit der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) eine neue Einheit der Stadtreinigung – den #cleanffm Express – ins Leben gerufen. Dahinter verbirgt sich eine 22-köpfige Reinigungsmannschaft, die mit ihren Kehrmaschinen, Laubbläsern und einem Wasserwagen kurzfristig auf Beschwerdelagen reagiert. Noch bekannter als diese Trümmer-Task Force dürften die zahlreichen Promi-Paten des Projektes sein, zu denen unter anderem Peter Fischer (Präsident Eintracht Frankfurt), Peter Wirth (aka Bahnbabo) oder die Sängerin Fee zählen. „Nur kurz mal die Stadt retten“, mit diesem Slogan sucht die Initiative „cleanffm“ weitere Sauberkeitsbotschafter*innen für gemeinsame Putzaktionen auf 450 Euro Basis. Wer mitmachen möchte, soll sich per E-Mail melden.

Kontakt:
cleanffm
www.cleanffm.de
Stadt Frankfurt am Main
Stabsstelle Sauberes Frankfurt
Wilhelm Leuschner Straße 17-19
60329 Frankfurt am Main
Tel: 069 21247787
E-Mail: smile@cleanffm.de

Warm ums Herz

Ob Hühnersuppe oder Leberkäse – der Verein „Stützende Hände“ verteilt jeden Tag selbst gekochtes Essen an Frankfurter Obdachlose. Die Organisation in der Mainzer Landstraße ist auch Anlaufpunkt für Menschen, die anderweitige Hilfe suchen.

Essen, Geschirr
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Im Gallusviertel hat die mittlerweile zehnjährige Initiative „Stützende Hände“ ihren Hauptsitz. Ziel der Organisation ist Wiedereingliederung Obdachloser in die Frankfurter Gesellschaft. Das fängt mit der täglichen warmen Mahlzeit an und hört mit der Verteilung von notwendigen Hygieneprodukten längst nicht auf. Jeden Montag bis Freitag wird selbstgekochtes und gespendetes Essen, sowie Getränke von Restaurants an die Frankfurter Obdachlosen weitergegeben. Zudem fährt eine kleine Gruppe ehrenamtlicher Helfer*innen regelmäßig Orte an, an denen sich viele Obdachlose aufhalten, zum Beispiel zum Eschenheimer Tor, zur Zeil oder zum Hauptbahnhof. Genau dort also, wo andere shoppen gehen, verteilen die Freiwilligen der „Stützenden Hand“ warmes Essen an jene, die in ihren Schlafsäcken über Lüftungsschächten sitzen. Dort bauen sie auch Tische auf und übergeben den Bedürftigen ihre Mahlzeiten. Einmal in der Woche verteilen sie zudem Hygieneprodukte wie Zahnbürsten, Duschgel, Deodorants und Damenhygieneartikel aus.

Hilfsaktionen für Flüchlingsheime

Ein weiteres Engagement kommt aus Bockenheim – von einem Dönerladen. „Döner Kitchen by 486“ überzeugt nicht nur mit hausgemachten Fleischspießen aus ausschließlich dünngeschnittenem und anschließend mariniertem Entrecôte von halāl geschlachteten Rindern, sondern auch mit regelmäßigen Spenden in Höhe von drei Prozent des monatlichen Geschäftumsatzes auf das Konto der Initiative „Stützende Hände“, so das GenussMagazin-Frankfurt online. Ebenso gehören zum Aktionsradius etwa Hilfsaktionen für Flüchlingsheime, für die die Mitglieder*innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der Organisation neben Kleidung auch Rollstühle und Krücken, Kinderwagen auch Spielzeug einsammeln und anschließend verteilen. Ein anderes Projekt richtet sich an todkranke Kinder, bei denen beispielsweise die Chemotherapie nicht länger anschlägt. „Die Kinder und ihre Familien wissen, dass ihnen nicht mehr viel gemeinsame Zeit bleibt und oftmals fehlt den Eltern das Geld, ihrem Nachwuchs einen letzten großen Traum zu erfüllen“, heißt es auf der eigenen Homepage. Dann versuchen die Mitglieder*innen und viele Freiwillige alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Träume wahr werden zu lassen. Und auch dafür braucht der Verein jede Menge ehrenamtliche Hilfe.

Kontakt:
Stützende Hände e. V.
www.stuetzende-haende.de
Mainzer Landstraße 229 
60326 Frankfurt am Main
Tel: 0172 5712860
E-Mail: info@stuetzende-haende.de

Lichtlos in der B-Ebene

Ausgestattet mit einem Langstock werden die Besucher*innen im „Dialogmuseum“ in der Frankfurter Innenstadt von blinden Guides durch einen lichtlosen Parcours geführt.

Blind
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Unter der Erde sind die Besucher*innen nur auf Hören, Riechen, Tasten und Schmecken angewiesen, um sich in der Umgebung zu orientieren. Sehen und Gesehenwerden sind ganz ohne Bedeutung, denn es ist stockdunkel. Ort des Geschehens sind die Räume der Ausstellung „Dialog im Dunkeln“ im „Dialogmuseum“ in der B-Ebene unter der Hauptwache – organisiert von einem Sozialunternehmen und Erlebnismuseum zugleich. Hauptattraktionen sind die rund einstündigen Führungen kleiner Besucher*innen-Gruppen, geführt von blinden oder sehbehinderten Expert*innen durch einen lichtlosen Parcours mit wechselnden Themenräumen. Dabei sind alle Gegenstände mit Lichtschein wie Uhren und Smartphones absolut verboten. Für Brillen, Handys, Jacken und Taschen gibt es extra Schließfächer im Foyer. Alternativ bietet das Museum auch eine 15-minütige Soundreise auf Klangmöbeln im abgedunkelten Raum an, die am ganzen Körper spürbar sind.

Soziale Integration fördern

Das Museum beschäftigt als gemeinnützige Gesellschaft und Inklusionsbetrieb Mitarbeiter mit und ohne Behinderung. Die vorrangigen Ziele des Betreibers bestehen darin, Bewusstsein und Akzeptanz für behinderte und sozial benachteiligte Menschen in der Öffentlichkeit zu schärfen, deren soziale Integration zu fördern und eine Arbeitsform für behinderte und benachteiligte Menschen zu schaffen, die ihre Potenziale offenlegt und gesellschaftliche Teilhabe stärkt. „So waren von Anfang an die Begegnung und der unmittelbare Austausch mit den blinden oder sehbehinderten Vermittlern ein wesentlicher und zentraler Bestandteil der Ausstellungsidee“, berichtet das Online-Magazin Frankfurt Live. Aktuell werden in dem Museum Mitarbeiter*innen für den Bereich Ausstellungs-Guide in Voll-, oder Teilzeit gebraucht. Genauer: Führen durch die lichtlose Ausstellung „Dialog im Dunkeln“, Gesprächsführung mit den Besucher*innen, Workshops mit Schulklassen und Unternehmen, Botschafter*in für die Themen des Museums.

Kontakt:
Dialogmuseum
www.dialogmuseum.de
An der Hauptwache / B-Ebene
Passage 10: Roßmarkt
60313 Frankfurt am Main
Tel: 069 999 99953-0
E-Mail: info@dialogmuseum.de

Freude am Lesen

Der Verein „Die Frankfurter Lesepaten“ hilft sechs- bis zehnjährigen Kindern in den Grundschulklassen beim Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift.

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Wenn Kinder Lesehilfe benötigen, kommen die „Frankfurter Lesepaten“ ins Spiel. Für die Initiative mit Sitz in Sachsenhausen sind derzeit etwa 400 Lesepat*innen an 65 Grund- und Förderschulen ehrenamtlich aktiv. In fast allen Frankfurter Stadtteilen helfen sie den sechs- bis zehnjährigen Kindern in den Grundschulklassen hauptsächlich beim Lesen und Lernen der deutschen Sprache. Anfangs arbeitete die Organisation noch unter dem Dach des Frankfurter Bürgerinstituts und bis Juni 2021 als Projekt der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen. Unter „Die Frankfurter Lesepaten e.V.“ agieren sie nun als eigener Verein. Den eigenen Angaben nach haben rund 19.000 Schüler*innen in der Mainmetropole einen Migrationshintergrund. Zuhause werde häufig kein Deutsch gesprochen. Probleme beim Erlernen der deutschen Sprache seien hier wie auch in anderen Bevölkerungsschichten nichts Ungewöhnliches.

Lebenserfahrung schadet nicht

Viele Kinder bräuchten deshalb die Unterstützung der Lesepaten, um ihre Sprech- und Lesekompetenzen zu verbessern – und damit auch ihre Chancen in der Schule und im Leben. Genau an dieser Stelle setzen die Mitarbeiter*innen der Frankfurter Lesepaten an. Mindestens einmal in der Woche gehen sie in die Schulen, um mit einem oder auch mehreren Kindern das Sprechen, Lesen und Verstehen deutscher Texte zu üben. Und dafür braucht die Initiative immer wieder Nachschub an Ehrenamtlichen. Bedingungen für den Job sind dabei ein geduldiges Ohr, Empathie und Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit, Mut zu machen und zu motivieren und eine gewisse Lebenserfahrung. Oder anders gesagt: „Man ist niemals zu alt, um nochmals zur Grundschule zu gehen. Vorausgesetzt: Sie haben regelmäßig einmal die Woche Zeit – und das mindestens ein halbes Jahr lang“, heißt es dazu auf der Homepage.

Kontakt:
Die Frankfurter Lesepaten e.V.
www.die-frankfurter-lesepaten.de
Schnappbornweg 42
60599 Frankfurt am Main
Tel: 0160 97419789
E-Mail: info@die-frankfurter-lesepaten.de

Kraft des Sports

Die gemeinnützige Organisation „One Team“ mit Sitz unweit der Alten Oper fördert soziale Sportprojekte für Kinder und Jugendliche weltweit.

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Mit dem Ziel, dass die einzelnen Projekte auch nachhaltig wirken, arbeitet die Initiative „One Team“ vor Ort mit lokalen Organisationen zusammen. Dabei werden die Projekte durch Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland unterstützt. Das Gründer-Team besteht aus Mitarbeiter*innen aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, aus Sportler*innen und Ehrenamtlichen. Der Gründer und ehrenamtliche Geschäftsführer Benjamin Pahlich arbeitet seit 2010 in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und ist hauptamtlich bei SOS-Kinderdorf e.V. angestellt. Neben Ehrenamtlichen im Team gibt es derzeit rund 30 weitere Unterstützende, die in Laufgruppen in Hessen und Baden-Württemberg organisiert sind und regelmäßig als Botschafter*innen für das Projekt bei Laufevents starten. So wird „One Team“ beispielsweise durch die Leichtathletik-Zwillinge Anna und Lisa Hahner, durch den Handballer Rune Dahmke, sowie weiteren Sportlern als Botschafter bei Läufen, Triathlons oder anderen sportlichen Großevents unterstützt.

Von Bhutan bis Ruanda

Weiterhin gefördert wird die Frankfurter Organisation laut Wikipedia über ein Stipendium des „AndersGründer“-Programms des Social Impact Labs in Frankfurt am Main. Mit Erfolg, wie es scheint. Vor drei Jahren gewann „One Team“ den Wettbewerb „Projekt Nachhaltigkeit“, der geplante Unternehmungen in Wirtschaft und Gesellschaft hervorhebt, die auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene wertvolle Arbeit leisten. Den weiteren Angaben zufolge können sich im Partner-Projekt in Tansania „[…] Mädchen und Jungs spielerisch für die Umwelt engagieren. Die Environmental Conservation Action veranstaltet an Schulen aus dem Kibaha Distrikt Trainings und Fußballturniere. Alle Teams erhalten Baumsetzlinge, die sie in ihren Gemeinden pflanzen können“, heißt es auf der Homepage. Noch mehr Sport-Projekte von „One Team“ finden sich in den Ländern Bhutan (Fußball), Honduras (Beach Volleyball), Kapverden (Fußball), Lesvos (Sport allgemein), Namibia (Basketball) und in Ruanda (Handball und Skateboarding). Wer bei der Organisation ehrenamtlich mitmachen will, sollte auf jeden Fall Erfahrungen in den Bereichen Fundraising, Marketing, Finanzen, Netzwerkarbeit oder Social Media mitbringen.

Kontakt:
One Team gemeinnützige UG 
www.oneteam.social
c/o Villa Gründergeist
Gärtnerweg 62
60322 Frankfurt am Main
E-Mail: contact@oneteam.social
Tel: 0176 67201876

Festmahl für alle

Das Motto der „Ada_Kantine“ aus Bockenheim lautet solidarisch und lecker. Das Team verteilt an vier Tagen pro Woche kostenloses Essen aus gespendeten Lebensmitteln an Bedürftige.

Küche
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Die „Ada_Kantine“ auf dem Uni-Campus in Bockenheim ist eine gemeinschaftliche Küche, die hauptsächlich veganes oder vegetarisches Essen kostenlos Bedürftigen und Menschen mit niedrigem Einkommen serviert. So kocht das „Ada_Kantine“-Team eigenen Angaben zufolge bis zu 80 Prozent mit gespendeten und geretteten Lebensmitteln. Dabei werden sie von zahlreichen Initiativen aus Frankfurt und dem Umland unterstützt. Da wären beispielsweise der Dottenfelder Hof in Bad Vilbel, das Feinkostgeschäft La Vie in Bad Nauheim, der türkische Supermarkt Alfa aus Eschborn und die Tafel Frankfurt. „Je nach Menge und Vielfalt wird dann überlegt, was am besten aus den gespendeten Zutaten gekocht wird. Das entscheiden Kochteams, die meist aus etwa zehn Menschen bestehen, darunter Hobby- und Profiköche und ehrenamtliche Helfer*innen“, berichtet die Evangelische Sonntagszeitung indeon. Das Projekt lebt demnach durch rund 200 Ehrenamtliche und Freiwillige, die in ihrer Freizeit anderen Menschen helfen wollen.

Gesucht: Hilfe für die Küche

Bei der Ada_Kantine gibt es keine Hierarchie, sondern jede und jeder ist gleichwertig. Passend dazu heißt es auf der Homepage der Initiative: „In der Ada_Kantine treffen sich Anwohner*innen, Student*innen, Rentner*innen, Punks und Künstler*innen. Die Grenze zwischen Gästen und Helfenden verschwimmt oftmals“. Für den langfristigen Erhalt der neuen Einrichtung, haben die Organisatoren ein Crowdfunding-Portal eingerichtet, wo jeder Interessent einen Beitrag leisten kann. Lange Zeit fristete der sonnendurchflutete Vorgarten der ada_kantine eher ein Schattendasein. „Doch mittlerweile ist es hier richtig nett geworden: Wir haben Hochbeete und Möbel aus Paletten gebaut, Erde herbeigeschafft und Setzlinge gepflanzt. Jetzt warten wir auf die erste Ernte“, heißt es weiter. Nun sucht das Team noch enthusiastische Menschen, die Lust haben, gemeinsam zu gärtnern und die kleine Grünanlage weiter in Schuss zu bringen. Natürlich wird auch händeringend ehrenamtliche Hilfe in der Küche, im Service oder in der Nahrungsmittelorganisation benötigt. Wer mehr über diese Kampagne erfahren will, sollte diesen Artikel lesen.

Kontakt:
Ada_Kantine
www.ada-kantine.org
Mertonstraße 30
60325 Frankfurt am Main
Tel: 069 71914944
E-Mail: info@ada-kantine.org

Mit Herzblut dabei

Das Deutsche Rote Kreuz in Frankfurt hilft Menschen allein nach dem Maß der Not und der Hilfsbedürftigkeit – ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit, Religion, soziale Stellung oder politische Zugehörigkeit.

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Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Frankfurt bietet eine Menge Möglichkeiten an, sich sinnvoll für andere Menschen einzusetzen. So sind bereits mehr als 400.000 Ehrenamtliche bei der Hilfsorganisation engagiert, hat das DRK gezählt. „Es sind Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie helfen Menschen in Not!“, berichtet das DRK auf der eigenen Hompage. Um im Sanitätsdienst, dem Haupttätigkeitsgebiet, mitwirken zu können, sollte diejenige Person als Grundvoraussetzung mit dem Leid anderer Menschen einfühlsam umgehen und sich in die zugewiesene Rolle im Rahmen einer Einsatzorganisation einfügen und teamfähig sein. Dafür bietet das DRK für alle ehrenamtlichen Helfer*innen die bundeseinheitliche Fachdienstausbildung für die Aufgaben des Sanitätsdienstes an.

Hilfe bei Hausaufgaben

Doch das ist nicht alles, was der Spitzenverband im Repertoir hat. Für Gymnastik,- Tanz und Wassergymnastikgruppen mit Ü55-Jährigen bieten das DRK aktuell sportbegeisterten Menschen die Möglichkeit, sich zum/zur Übungsleiter*in ausbilden zu lassen. Den angehenden Kursleiter*innen werde „[…] eine fundierte Ausbildung mit regelmäßiger Fortbildung angeboten, die Spaß macht“, heißt es dazu auf der eigenen Homepage. Für die Ausbildung seien keine besonderen Kentnisse erforderlich und es ist sogar ein kleines Honorar inbegriffen. Nachhilfe benötigen auch Kinder. Rechnen, Schreiben, Lesen sind elementare Fertigkeiten, wenn es hier irgendwo hakt, wird es schwierig, den Anschluss zu halten. „Die Hausaufgabenhelfer*innen des Roten Kreuz in Frankfurt lassen es nicht soweit kommen. Sie helfen Kindern von Geflüchteten ihre Hausaufgaben zu bewältigen“, heißt es weiter. Dringend sucht das DRK daher auch ehrenamtliche Hausaufgabenhelfer*innen beispielsweise für das Flüchtlings-Wohnheim in der August-Schanz-Straße in Preungesheim. 

Kontakt:
Deutsches Rotes Kreuz
Bezirksverband Frankfurt am Main e.V.
www.drkfrankfurt.de
Seilerstr. 23
60313 Frankfurt am Main
Tel: 069 719191-0
E-Mail: info@drkfrankfurt.de

Tierisch guter Trip

Auch der „Kobelt Zoo“ wird komplett von ehrenamtlichen Helfern betreut, was ermöglicht, dass der Eintritt kostenlos ist. Gesucht: Futterpaten, Gassi-Geher und Tier-Streichler.

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Der gänzlich ehrenamtlich geführte Kobelt Zoo, benannt nach dem Zoologen Wilhelm Kobelt, liegt in Frankfurts Stadtteil Schwanheim. Mit etwa 300 Tieren und deren Sommer- und Winterquartieren, ist er 17.000 m² groß. Neben dem Tiergehege warten dort auf kleine und große Besucher*innen ein Spielplatz, ein Grill-, und Cocktailstand und ein Kaffeehäuschen. Das Besondere dabei: Der Eintritt ist kostenlos. Der Zoo wird vom Verein Gesellschaft Prof. Dr. Wilhelm Kobelt e.V. „Kobelt Zoo Schwanheim” betrieben und getragen. Finanzielle Unterstützungen werden gerne gesehen – entweder bar über die Spendenbox am Haupteingang, oder per Überweisung. Alle Pfleger*innen sind ehrenamtliche Helfer*innen und halten auch die Anlage in Stand. Dabei wird Hilfe ständig gesucht. Also: Wer Interesse an Tieren hat, wem es Freude macht, anderen Menschen Spannendes aus dem Tierreich näher zu bringen und über den Zoo und seine Tierhaltung zu informieren, und wer dazu noch regelmäßig Zeit hat, auch mal am Wochenende mit anzupacken, ist im Kobelt-Zoo immer willkommen.

Anlage in Stand halten

Seit Juli vergangenen Jahres sind gleich drei neue Waschbären in das Gehege eingezogen. Seitdem verlangen die flauschigen Tierchen mit den schwarzen Augenmasken ihre tägliche Aufmerksamkeit. Bekommen hat der Kobelt-Zoo die Tiere über eine Tierklinik. Die Mutter wurde auf einer Bundesstraße bei Wiesbaden-Bierstadt von einem Auto überfahren. „Der Fahrer hatte jedoch angehalten und die drei Kinder in die Klinik gebracht, die dann Pflege und ein neues Zuhause brauchten“, berichtet die Frankfurter Neue Presse. So sind „Rocket“, „Sly“ und „Buck“ im Schwanheimer Zoo gelandet. Die meisten der Tiere, darunter Affen, Ponys, Eichhörnchen und Papageien kommen oft über den Tierschutz oder den Tierheimen, über die Tierrettung, dem Veterinäramt, waren krank, verletzt oder fehlernährt und werden anschließend vom Zoo aufgenommen und versorgt. „Ein Highlight dürfte das weiße Eichhörnchen sein, welches friedlich mit griechischen Landschildkröten ein Gehege teilt und einen ganzen Parcours zum austoben hat. Noch mehr Exotik bietet das Schlangenhaus mit Python, Anakonda und Bartagamen“, heißt es abschließend in einem lesenswerten Erlebnisraum-Frankfurt-Beitrag.

Kontakt:
Kobelt-Zoo 
www.kobelt-zoo.de
Schrimpegasse 9
60529 Frankfurt am Main
Tel: 069 35353047
E-Mail: kobelt-zoo@web.de

Ort für besondere Künstler*innen

Das Atelier Goldstein in Sachsenhausen fördert Kunst von Menschen mit und ohne dem, was man landläufig Behinderung nennt – darunter sind Autisten, Menschen mit Down-Syndrom und anderen Handicaps.

Sitz Ateliers Goldstein / Grafik: GFFB

Jahrhundertlang wurden Werke von Künstler*innen mit geistiger Beeinträchtigung übersehen oder vernichtet. „Heute bekommen sie endlich Aufmerksamkeit – auch, weil einige sich auf dem Kunstmarkt durchsetzen“, berichtet das Magazin der Sueddeutsche Zeitung und bezieht sich dabei auf das Atelier Goldstein, das im kreativen Sachsenhausen angesiedelt ist. Dort werkelt in einem ehmaligen Fabrikgebäude eine Künstlerkolonie, die sich mit ihrer geschaffenen Kunst weit über die bundesdeutschen Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Mittlerweile finden diese Arbeiten in renommierten Museen und auf dem internationalen Kunstmarkt ihren Platz. 14 Künstler*innen (Stand 2022) mit Handicaps wie Autismus, Down-Syndrom oder ähnlichem zählt das Atelier, sowie sieben Fachbetreuer*innen, gemeinsam mit Kunsttrainern in den Bereichen Malerei, Plastik, Modellbau, Fotografie und Film. Voraussetzung für die Aufnahme sind laut Wiki eine kognitive Behinderung gepaart mit einer außergewöhnlichen künstlerischen Begabung. „Für die Goldstein-Künstler bedeutet das kreative Schaffen nicht nur Ausgleich zur Arbeit in den Werkstätten. Über das intuitive Malen oder den detaillierten Nachbau von Flugzeugen und Städten zum Beispiel erfährt jeder Einzelne auch persönliche Anerkennung, soziale Selbstbestimmung sowie Wertschätzung durch die Kunstfachwelt und die zahlreichen Ausstellungsbesucher“, berichtet die private Förderorganisation Aktion Mensch e.V. „Ein Beispiel dafür, dass Kunst von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen ihre Position auf dem Markt der Zeitgenössischen Kunst finden kann, sind die Werke von Julius Bockelt“, berichtet die Hessenschau. Seine Wolkenbilder sind derzeit im Sinclair-Haus neben Gemälden von Gerhard Richter zum Thema „Wolken“ zu sehen. Seine Kunst gehört inzwischen auch zur Sammlung des renommierten Pariser Museums Centre Pompidou.

Gesucht: Aufsicht für Ausstellungen

Wenige Gehminuten vom Atelier entfernt befindet sich die Goldstein Galerie. Seit 2013 werden in dem öffentlichen Kunstraum in der Schweizer Straße 84 die Werke der Künstler*innen vorgestellt. Neben Ausstellungen finden dort auch Residenzprogramme, Workshops, Vorträge, Lesungen, Konzerte, Gespräche und Filmabende statt. „Seit 2020 widmet sich die Goldstein Galerie mit diesen Formaten zwölf Themen, die künstlerisches Arbeiten und Leben prägen. Darunter dem Sammeln, Reisen, Spielen, Wissen, Arbeiten, Funktionieren und Scheitern“, heißt es auf der eigenen Website. Anlässlich der aktuellen Ausstellungsreihe „Über das Träumen“ entwickeln die Künstler*innen des Ateliers derzeit Plakate zu diesem Thema. Die Arbeiten werden noch bis zum 15. April 2023 in der Goldstein Galerie ausgestellt und in einer kleinen Stückzahl auch zum Verkauf angeboten. Mit dabei sind die Künstler*innen: Tina Herchenröther, Julia Krause-Harder, Dustin Eckhardt, Hans Jörg Georgi, Franz von Saalfeld, Selbermann und Andreas Skorupa. Wer jetzt neugierig geworden ist und gerne ehrenamtlich mithelfen will, könnte zum Beispiel das Mittagessen für die Künstler*innen und Mitarbeiter*innen zubereiten, mit anschließendem gemeinsamen Essen, alternativ die Aufsicht bei laufenden Ausstellungen übernehmen.

Kontakt:
Atelier Goldstein
der Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V.
www.atelier-goldstein.de
Mittlerer Hasenpfad 5
60598 Frankfurt am Main
Tel: 069 20172023
E-Mail: braun@atelier-goldstein.de

Erfolgsstory Lastenräder

„Main-Lastenrad“ ist ein soziales Projekt in Frankfurt, das von der Verkehrsclub Deutschland-Regionalgruppe Rhein-Main organisiert und getragen wird. Mit enormem Erfolg.

Grafik: GFFB

Seit Juni 2018 gibt es in verschiedenen Stadtteilen Frankfurts eine relativ einfache Möglichkeit, Einkäufe und andere schwere oder sperrige Gegenstände autofrei zu transportieren. „Main-Lastenrad“ heißt das Projekt des Verkehrsclubs Deutschland Landesverband Hessen, kurz VCD Hessen, dass das kostenlose Ausleihen von Transporträdern in der Mainmetropole ermöglicht. Der Vorteil eines solchen Gerätes ist unübersehbar: Es bietet genügend Platz für Wasserkisten oder sogar für kleine Möbelstücke. Gefördert wird das gemeinnützige Projekt vom Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main, das einen Ideenwettbewerb zum Klimaschutz 2017 ausgeschrieben hatte. In den folgenden Stadtteilen stehen die Lastenräder aktuell mit und ohne Elektromotor zur Abholung bereit: In Bockenheim (RMS Bikes Fahrradwerkstatt und Alnatura), Bornheim (Rewe-Markt), Eschersheim (Alnatura), Gallus (Kinder im Zentrum Gallus), Heddernheim (Begegnungs- und Servicezentrum), Höchst (Verein Arbeits- und Erziehungshilfe), Kalbach (TrotzDem-Aktiv e.V.), Nordend (Alnatura), Nordend-Ost (Alnatura), Ostend (Alnatura), Riedberg (Biobaeckerei Kaiser), Rödelheim (Rewe-Markt), Sachsenhausen-Nord (Alnatura) und in Westend (Alnatura). Die Schlüssel für die Räder erhalten die Interessenten an ausgewählten Ausgabe-Stationen und müssen diese dort auch wieder abgeben. Die Stationen sind nicht für den Zustand der Lastenräder verant­wortlich und kontrollieren diese auch nicht. Heißt: Die Initiative übernimmt keine Gewährleistung für die Verkehrstauglichkeit der Lastenräder, was auch heißt, dass immer vor Fahrtbeginn die Verkehrstauglichkeit geprüft werden sollte. Dazu gehört obligatorisch ein Test der Bremsen sowie die Überprüfung des Lichts.

Webbasierte Buchungsplattform hilft

Wer also Bedarf an einem Lastenrad hat, kann sich unter „main-lastenrad.de“ registrieren und die Lastenräder dort über einen Buchungskalender ausleihen. Die Ausleihdauer beträgt höchstens zwei aufeinander folgende Werktage und höchstens dreimal in einem Kalendermonat. Alle Buchungen sind maximal sechs Wochen im Voraus möglich. Damit die Räder repariert und gewartet werden können, ist das Projekt auf Geldspenden angewiesen. So stehen an jeder Ausgabe-Station Spardosen in Form kleiner Lastenräder. Neben Spenden werden auch Lastenrad-Paten und fahrradkundige Hände gesucht, die warten, ölen und reparieren können. Einziger Wermutstropfen: Nicht jeder, der ein Lastenrad leihen möchte, kann kurzfristig zum Zug kommen. In vielen Verleihstationen sind die Fahrzeuge auf mehrere Wochen ausgebucht. „Das zeigt: Der Bedarf ist riesig, der Lastenradverleih muss intensiv ausgebaut werden“, fordert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Frankfurt am Main auf seiner Website. (DE/2023)

Kontakt:
Main Lastenrad 
Verkehrsclub Deutschland (VCD) Landesverband Hessen e.V.
www.main-lastenrad.de
Karl-von-Drais-Straße 5 
60435 Frankfurt am Main
Tel: 069 247522560 
E-Mail: service@main-lastenrad.de
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