Viele Menschen in Deutschland leiden an Adipositas. Übergewicht ist eine Zivilisationskrankheit geworden. Wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert, kann das gravierende Folgen für die Gesundheit haben. Folgeerkrankungen, wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck oder im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt, kann man nicht ausschließen.
Was ist Adipositas?
Wir Menschen sind individuell, wir sehen unterschiedlich aus und sind unterschiedlich groß. An Übergewicht denken wir nicht so oft, warum auch? Wir sind unterschiedlich, klein, groß, leicht, schwer und so weiter. Übergewicht darf nicht übersehen werden, wenn wir Krankheiten vorbeugen möchten. Wir müssen unsere Ernährung umstellen und weniger Kalorien zu uns nehmen. Außerdem müssen wir mehr Bewegung in den Tag einplanen. Tun wir jedoch nichts, müssen wir mit den Konsequenzen rechnen, so die Apotheken-Umschau.
Nicht nur das Übergewicht ist das Problem, sondern auch unsere Mobilität im Alltag wird eingeschränkt. Umstritten ist auch unter den Fachleuten, ob Übergewicht eine Krankheit ist. Adipositas kann man auch haben, wenn man körperlich fit ist. Fakt ist: Übergewicht erschwert unser Alltag und macht krank, laut dem AOK Gesundheitsmagazin.
Ab wann ist man adipös?
Wenn der Body-Mass-Index (BMI) Wert größer als 25 ist, spricht man von einem Übergewicht. Übersteigt der Wert 30, ist man adipös. Dabei unterscheidet man drei Grade: Bis 34,9 spricht man von Grad 1, ab 39,9 spricht man von Grad 2, und ab 40 spricht man von Grad 3. Dadurch wird nur der Körperfettanteil ermittelt, aber nicht wie das Fett aufgeteilt ist. Weil das Fett im Bauch ein hohes Risiko darstellt, wird der Bauchumfang für die Diagnose ausgewählt. Über 102 Zentimeter bei Mann und über 88 Zentimeter bei Frau deutet auf zu viel Bauchfett, so das AOK Gesundheitsmagazin.
Zivilisationskrankheit Übergewicht: Besonders in den Industrieländern unter den Jugendlichen ist es sehr verbreitet. Lebensmittel mit hohem Fettanteil und Getränke mit hohem Zuckeranteil sorgen dafür. Aber auch genetisch gesehen besteht ein hohes Risiko für Übergewicht, wenn zum Beispiel die Eltern schon an Übergewicht gelitten haben. Oder die Mutter an Diabetes erkrankt ist, stellte Quarks fest.
Body-Mass-Index (BMI) | Einstufung |
< 18,5 | Untergewicht |
18,5 – 24,9 | Normalgewicht |
25 – 29,9 | Übergewicht |
30 – 34,9 | Adipositas Grad 1 |
35 – 39,9 | Adipositas Grad 2 |
ab 40 | Adipositas Grad 3 |
Tabelle: Einteilung der Adipositas in Grade:
Was sind die Ursachen?
Die Ursachen können vielfältig sein, am meisten sind genetische Veranlagungen, aber auch der ungesunde Lebensstil von vielen Menschen verantwortlich. Viele wollen den Hunger schnell stillen und greifen zum Junkfood oder zu Fertiggerichten. Hinzu kommt, dass viele Menschen im Sitzen arbeiten und sich wenig bewegen, das sorgt für Bewegungsmangel. Auch psychische Faktoren wie Stress, Frust, Kummer, Traurigkeit, verdrängte Gefühle, schlechte Laune oder aber auch Langweile können dafür verantwortlich sein. Für eine Gewichtszunahme kann unter anderem auch die regelmäßige Einnahme verschiedener Medikamente wie Antidepressiva verantwortlich sein, stellte das AOK Gesundheitsmagazin fest.
Mögliche Ursachen kurz zusammen gefasst:
Genetische Veranlagung
Ungünstige und zu kalorienreiche Ernährung
Bewegungsmangel
psychische Faktoren wie Stress
Erkrankungen wie Depressionen
bestimmte Medikamente wie Antidepressiva
Quelle: AOK Gesundheitsmagazin
Genetische Veranlagung: Fachleute gehen davon aus, dass der BMI eines Menschen genetisch bedingt ist. Auch der Kalorienverbrauch wird durch die Genetik maßgeblich beeinflusst.
Ernährung: Wenn man Menschen beim Einkaufen beobachtet, dann kann man sehen, dass sehr viele statt Obst und Gemüse leider viel zu oft zu fettigem und stark kalorienhaltigem Essen greifen. Hinzu kommen zuckerreiche Getränke wie Cola, Fanta oder Energie Drinks. Auch das Überangebot an Nahrungsmitteln kann ebenfalls dazu beitragen, dass mehr gegessen wird als notwendig.
Bewegungsmangel: Bewegung ist sehr gesund, leider bewegen wir uns sehr wenig. Wir arbeiten im Sitzen, fahren lieber mit dem Auto, statt mit dem Fahrrad, nehmen lieber den Aufzug anstatt die Treppe und am Abend verbringen wir die meiste Zeit auf der Couch, statt draußen Spazieren zu gehen. Diese Gewohnheiten sind der Grund, warum wir zunehmen und krank werden.
Psychische Faktoren: Wenn Menschen an ihrem Selbstwertgefühl zweifeln und ihre Eigenwahrnehmung gestört ist, werden diese Gefühle meist durch übermäßige Nahrung, meist zuckerhaltige Snacks, unterdrückt. Man greift zum Beispiel auch bei Frustsituationen, etwa nach Trennungen, gerne zum Essen. Schon als Kind haben Mütter und Väter Kinder mit Essen beruhigt.
Erkrankungen: Wenn man zum Beispiel unter Depressionen leidet, dann muss man meistens Antidepressiva nehmen. Diese Medikamente haben Nebenwirkungen, die zur Gewichtszunahme führen können. Aber auch andere Medikamente mit Nebenwirkungen können dazu führen, dass man an Körpergewicht zunimmt. Auch hormonelle Erkrankungen, wie etwa eine Unterfunktion der Schilddrüse, können dazu beitragen.
Medikamente: Auch die Einnahme von Medikamenten können Ursache für Übergewicht sein. Wenn zum Beispiel bei Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen vom Arzt Medikamente verschrieben werden. Antidepressiva können zum Beispiel zu Gewichtszunahme führen. Sollte dies der Fall sein, dann muss man mit dem Arzt darüber sprechen und auf eine Alternative setzen, empfiehlt das AOK Gesundheitsmagazin.
Was sind die Symptome von Adipositas und was können die Folgen sein?
Fehlende Ausdauer und schnelle Ermüdung, verbunden mit starkem Schwitzen und Kurzatmigkeit sind typische Symptome bei adipösen Menschen. Durch die Gewichtszunahme wird die Beweglichkeit eingeschränkt. Die Folgen sind Schmerzen in Wirbelsäule, Hüfte und in den Knien. Durch die Belastung in den Knien kommt es, laut der Apotheken-Umschau, meist auch zu Arthrose.
Das Übergewicht bei Adipositas belastet nicht nur Gelenke, Organe und das Kreislaufsystem, sondern erhöht auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Je länger und ausgeprägter sie ist, desto wahrscheinlicher sind Folgeerkrankungen. Viele Menschen fühlen sich unwohl in ihrem Körper und werden psychisch krank. Adipositas wirkt sich also nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche aus.
Aber noch gravierender sind die Folgeerkrankungen bei Fettleibigkeit. Mit zunehmendem BMI steigt auch das Risiko, an folgenden Krankheiten zu leiden: Diabetes Typ 2; Krebs; Bluthochdruck; Herzkrankheiten; Depressionen. Folgeerkrankungen der Adipositas sind hier aufgelistet!
Mögliche Folgeerkrankungen:
Diabetes Typ 2
Fettleber
Gelenkverschleiß (Arthrose)
Nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe)
Krebs
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Herzschwäche
Quelle: Apotheken Umschau
Wie kann man Adipositas behandeln?
Behandeln kann man Adipositas durch Ernährungsumstellung, mehr Bewegung, Verhaltenstherapie, Medikamente oder chirurgische Eingriffe. Das Letztere kommt vor allem bei Adipositas Grad 3 vor, wenn alle anderen Behandlungen nicht mehr weiterhelfen. Hierfür gibt es drei Möglichkeiten: Schlauchmagen, Magenband oder Magenbypass. Beim Schlauchmagen wird das Volumen des Magens verkleinert. Etwa 90 Prozent des Volumens wird entfernt. Das Magenband erreicht durch Einengen des Magens eine Gewichtsreduktion und ist umkehrbar. Beim Magenbypass wird der Magen zum größten Teil umgangen, sodass der Nahrungsbrei direkt in den Dünndarm fliest. Nach der Operation muss man seine Ernährung umstellen und regelmäßig Medikamente einnehmen. Auch Nahrungsergänzungsmittel müssen zusätzlich eingenommen werden, um fehlende Vitamine und Mineralstoffe auszugleichen, so apotheken-umschau.de.
TIPP:
In dem Video erklärt Dr. Mai Thi Nguyen-Kim alles über Adipositas.
Text: FK