Im Internet werden sehr viele Fake-Videos eingestellt, die für Unterhaltung sorgen. Zum Beispiel ein Riesen Hai verschlingt ein anderes Tier, sehr spektakulär und unterhaltsam. Problematisch, aber auch gefährlich wird es, wenn solche Fake-Videos in Politik und Gesellschaft zum Einsatz kommen und somit einen Missbrauch darstellen.
Was sind Deepfakes?
Die Bundesregierung definiert es so: Deepfakes sind täuschend echt wirkende, manipulierte Bild-, Audio- oder auch Videoaufnahmen. Sie werden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt.
Softwareprogramme machen es möglich!
Mithilfe eines Softwareprogramms wird Ihr Gesicht, aber auch Ihre Stimme verwendet, um authentisch wirkende Videos herzustellen, dafür braucht das Programm nur ein Bild von Ihnen und eine Audiodatei. Alles andere erledigt das Programm automatisch. Um ein Beispiel zu nennen: Im Jahr 2013 starb der Schauspieler Paul Walker durch einen Unfall mit seinem Wagen. Der Actionfilm „Fast and Furious“ in dem Paul Walker die Hauptrolle spielte, war noch nicht fertig gedreht worden. Mithilfe von Softwareprogrammen konnte das Gesicht und die Stimme von Paul Walker weiter gezeigt und somit der Film zu Ende gedreht werden. Mittlerweile ist die Technik so weit fortgeschritten, dass man Filmikonen wie Marilyn Monroe wieder ins Kino holen könnte. Auch interessant wäre ein Westernfilm mit John Wayne in der Hauptrolle. In Zukunft müssten Filmstars ihr Gesicht nur noch kurz in die Kamera halten und den Rest erledigt der Computer. Das würde bedeuten, Filmstars wie Dwayne Johnson würden dann für immer Actionfilme spielen, ohne alt zu werden. Sogar dann, wenn Sie nicht mehr am Leben sind.
Programmieren macht das Unmögliche möglich!
Mithilfe von Softwareprogrammen kann jede Person ohne Vorkenntnisse täuschend echt wirkende Videos erstellen. Auch Gesichter oder Stimmen von Personen kann man in Echtzeit tauschen. Damit können Personen in einem anderen Kontext dargestellt werden. Dann sagen Menschen Dinge, die nicht der Wahrheit entsprechen oder führen Handlungen aus, die nie stattgefunden haben. Und weil sich die Rechenleistung und die künstliche Intelligenz ständig verbessert, wird es immer schwieriger, zwischen authentischem und künstlich erzeugtem Material zu unterscheiden, so pro-medienmagazin.de.
Um ein Beispiel zu nennen, im Juni 2022 telefonierte die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey mit dem vermeintlichen Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Es stellte sich heraus, Klitschko war gar nicht am anderen Ende der Leitung, es handelte sich um eine Deepfake Unterhaltung und somit war das Gesicht und die Stimme Klitschkos gefälscht worden. Das Gesicht und die Stimme wurden mit einem Softwareprogramm täuschend echt dargestellt, um das Interview durchzuführen, so rbb24.de auf ihre Internetseite.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski soll in einem Deepfake Video zur Kapitulation aufgerufen haben, kommentierte die Seite brutkasten.com. Diese Beispiele zeigen uns, wie einfach und gefährlich Deepfake Videos für unsere Gesellschaft werden können, wenn diese nicht entlarvt werden. Diese Beispiele zeigen auch, dass Fälschungen von bewegten Bildern und damit auch dieses Thema immer mehr Raum in unsere Gesellschaft einnehmen und für Manipulationen und Desinformationen sorgen. Auch Unternehmen werden immer wieder zum Opfer von Deepfakes.
In einem anderen Beispiel wurde ein Mitarbeiter von seinem Chef per Video aufgefordert, eine große Summe auf ein Auslandskonto zu überweisen. Er führte die Überweisung sofort aus. Kurze Zeit später stellte sich heraus, es handelte sich um ein Deepfake Video. Sein Chef hatte keine Ahnung von diesem Gespräch und das Geld war natürlich für immer weg. In solchen Fällen sitzen die Betrüger meistens im Ausland und sind für die Juztis unerreichbar, stellte die tagesschau.de fest.
Kann man Deepfakes erkennen?
Die Sendung „so geht Medien“ auf BR stellte fest: Deepfakes Videos zu erkennen ist sehr schwer, aber nicht unmöglich. Zuerst muss man sich fragen, wie realistisch ist die Aussage des Videos? Ist die Information irgendwo bestätigt worden? Auf was für einer Seite bin ich gerade und woher stammt die Information? Man sollte unbedingt hinterfragen, ist das realistisch, wenn zum Beispiel jemand, der sich sein ganzes Leben gegen den Verkauf von Schusswaffen an Privatpersonen eingesetzt hat und dies sehr scharf verurteilt hatte, plötzlich die Wende macht und sich für den Verkauf äußert. Dann kann man davon ausgehen, dass etwas nicht stimmen kann. Es kann schon möglich sein, dass die Verkaufsbefürworter oder die sogenannte Waffenlobby hier einen Fake-Äußerung zusammengebastelt haben.
Worauf sollte man achten?
Das Bundesamt für Verfassungsschutz rät: Obwohl die Technik immer raffinierter wird, kann man trotzdem erkennen, ob es sich um ein Fake Video handelt. Am besten genau Hinschauen und auf die kleinsten Details achten, eventuell das Video mehrmals anschauen oder noch jemanden dazu holen, denn vier Augen sehen einfach mehr als zwei. Oder wenn mehrere der folgenden Punkte zutreffen, handelt es sich ziemlich sicher um ein manipuliertes Video: Die Gesichtskonturen sind eindeutig unscharf, das Gesicht verschwimmt bei schnellen Bewegungen, die Lippenbewegungen sind nicht synchron, der Gesichtsausdruck bleibt starr und künstlich. Und was auch noch zu beachten ist, wenn das Gesicht zu glatt, unnatürlich und perfekt dargestellt wird, dann sollten die Alarmglocken läuten. Man sollte sich auch fragen, passt die Aussage oder die Handlung zu dieser Person? Hatte diese Person schon mal in der Vergangenheit solche Aussagen gemacht? Warum plötzlich dieser Wandel? Und das wichtigste, warum sollte diese Person so was machen? Wenn Sie an mehr Informationen zum Thema interessiert sind, hat das Bundesamt für Verfassungsschutz eine Broschüre angefertigt, unter den Namen SPOC- Wirtschaft und Wissenschaft schützen. Diese können sie als PDF herunterladen.
Text: Fassieh Khairi